Vietnamese schläft sieben Jahre neben toter Frau

Sieben Jahre lang schlief ein Vietnamese neben den Gebeinen seiner toten Frau. Aus Trauer und  religiöser Überzeugung wollte er nicht von ihrer Seite weichen.

Ein Vietnamese hat sieben Jahre lang neben den Gebeinen seiner verstorbenen Frau geschlafen. Der 57-jährige Le Van habe das Grab seiner Frau ein Jahr nach deren Tod im Jahr 2003 geöffnet und das Skelett in einen lebensgroßen bemalten Gipssarg in Form einer Frau gesteckt, hieß es in einem Bericht der Website "VietnamNet" am Mittwoch. Dann habe er dem Sarg Frauenkleider angezogen und behielt ihn neben sich im Schlafzimmer. 

Aber noch nicht genug: Direkt nach ihrem Tod schlief der Familienvater 22 Monate lang auf dem Grab seiner Frau, wie "VietnamNet" schrieb. Wind und Wetter wurden ihm aber dann offenbar doch zu viel. Also habe er beschlossen, ein Tunnel zum Grab zu graben, damit er "wieder bei seiner Frau schlafen könne". Als ihn seine Kindern stoppten, grub er die Leiche wieder aus. 

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Le Van ignoriere alle Aufforderungen der Behörden, die Gebeine wieder beizusetzen. Die sterblichen Überreste würden die Umwelt verschmutzen, hieß es. Die Behörden waren dem trauernden Witwer nach Medienberichten vor zwei Jahren auf die Schliche gekommen. Der Sarg im Schlafzimmer sei eine "Übung", damit er bei seiner nächsten Reinkarnation auf eine höhere Ebene zurückkehren könne, sagte Le Vang. "Ich habe in meinem letzten Leben gesündigt, deswegen muss ich in dieser Inkarnation ein menschliches Wesen sein", sagte er "VietnamNet". 

Vietnamesen begraben ihre Toten in Familiengräbern auf Friedhöfen, die abseits von Wohngebieten liegen. Nach etwa fünf Jahren werden die Überreste allerdings wieder exhumiert. Die Knochen werden dann zeremoniell gesäubert und in einem kleineren Sarg wieder beigesetzt. 

(dpa)