Vorgetäuschter Tod: Brite nach sechs Jahren gefasst

Ein Brite, der im Jahr 2005 seinen eigenen Tod vorgetäuscht hatte, um seine Lebensversicherung abzukassieren, wurde nun in Australien geschnappt. Die Lüge war aufgeflogen, als man auf der Todesurkunde des 47-Jährigen seine Fingerabdrücke fand. Mit der Verhaftung endet eine jahrelange Verfolgungsjagd.

Der in Ecuador geborene Hugo Jose Sanchez hatte vor sechs Jahren mit seiner Ehefrau Sophia gemeinsame Sache gemacht: Nach einem Urlaub in Südamerika kehrte sie alleine nach Großbritannien zurück und behauptete laut der Zeitung „Daily Mail“, ihr Mann sei dort umgekommen und vor Ort eingeäschert worden. Anschließend kassierten die beiden Hugo Sanchez‘ Lebensversicherung in Höhe von über einer Million Pfund (rund 1.160.000 Euro) ein und setzten sich nach Australien ab.

Doch der Schwindel flog nach Meldung der britischen Nachrichtenagentur „AFP“ auf, als man auf der Todesurkunde des 47-Jährigen seine Fingerabdrücke fand. Als Sophie Sanchez im vergangenen Jahr nach London flog, um an der Hochzeit ihrer Schwester teilzunehmen, wurde sie festgenommen und für zwei Jahre hinter Gitter gebracht. Ihr Mann lebte währenddessen mit den vier Kindern in Sydney. Nun wurde auch er geschnappt.

Sanchez wurde von der australischen Bundespolizei verhaftet und soll nun nach Großbritannien ausgeliefert werden, wo die Gerichtsverhandlung stattfindet.

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Hugo und Sophia Sanchez sind nicht die ersten Briten, die sich mittels eines vorgetäuschten Todes ihre Lebensversicherung auszahlen ließen. So sorgte im Jahr 2002 der ehemalige Lehrer John Darwin international für Schlagzeilen, nachdem er nahe der britischen Hafenstadt Hartlepool sein Verschwinden vortäuschte. Fünf Jahre später wurden er und seine Frau in Panama aufgespürt und jeweils zu sechs Jahren Haft verurteilt.

Der wohl spektakulärste Fall ist jedoch der des mittlerweile verstorbenen britischen Ex-Ministers John Stonehouse. Zu Hause geschäftlich bankrott, täuschte er im Jahr 1974 seinen Selbstmord durch Ertrinken vor – als Beweis ließ er seine Kleider am Strand von Miami liegen. Stonehouse wollte ebenfalls mit Hilfe seiner Lebensversicherung ein neues Leben beginnen, wurde jedoch geschnappt und zu sieben Jahren Haft verurteilt.