Wegen McDonald’s-Verbot: Vater verliert möglicherweise Besuchsrecht

Da David Schorr seinem Sohn einen McDonald’s-Besuch verweigerte, drohen ihm nun Einschränkungen im Besuchsrecht. (Screenshot: Tout.com/ New York Post)

Konsequent nein zu sagen, ist für Eltern nicht immer einfach. David Schorr aus New York wollte mit seinem vierjährigen Sohn nicht zu McDonald’s gehen, doch der Junge stellte sich stur. Also gab ihm sein Vater zwei Optionen: Entweder, wir gehen woanders essen, oder du musst ohne Abendessen ins Bett. Das Kind entschied sich für letzteres. Wegen seiner Standfestigkeit könnte Schorr jetzt sein Besuchsrecht verlieren.

Die Vorwürfe sind heftig: David Schorr sei „vollkommen unfähig, für seinen Sohn zu sorgen“, zitiert die „New York Post“ aus einem Schreiben der Psychiaterin Marilyn Schiller. Die Gutachterin hatte Schorrs Ex-Frau engagiert. Diese Anschuldigungen will Schorr nicht auf sich sitzen lassen. Er verklagte die Psychiaterin wegen Verleumdung. „Man könnte meinen, dass es um sexuelle Belästigung geht“, sagte der einstige Unternehmensanwalt und heutige Berater der Zeitung. „Ich bin einfach nur sprachlos.“

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Die Vorgeschichte: 2011 reichte Bari Yunis Schorr nach vierjähriger Ehe die Scheidung ein. Seit zweieinhalb Jahren teilen sich die Eltern das Sorgerecht für ihren vier Jahre alten Sohn. Seitdem sei alles im Großen und Ganzen reibungslos und ohne Zwischenfälle verlaufen, erklärte Schorr der „New York Post“. Doch als sein Sohn ihn mal wieder besuchte, drängte der Vierjährige auf einen Besuch bei McDonald’s. Doch David Schorr sagte Nein. Er war der Ansicht, dass sich der Junge in letzter Zeit zu ungesund ernährte. Sie könnten überall essen, nur nicht bei McDonald’s, schlug Schorr seinem Kind vor. Andernfalls müsse der Kleine ohne Abendessen zu Bett gehen.

„Wie ein stures Maultier wählte das Kind die Kein-Abendessen-Option“, heißt es laut der „New York Post“ in der Klage Schorrs. Der Vater lieferte den Jungen hungrig bei dessen Mutter ab. Und der Vierjährige erzählte seiner Mama von dem Vorfall. Die erboste Yunis Schorr ging mit ihrem Jungen zu McDonald’s, kontaktierte die Psychiaterin Marilyn Schiller und setzte damit eine gerichtliche Untersuchung in Gang. Schiller erklärte laut „Associated Press“ einem Richter, dass der Vorfall „Anlass zur Sorge“ bezüglich des bestehenden Besuchsrechts des Vaters am Wochenende gebe. Ihr Vorschlag: Die Treffen zwischen Vater und Sohn sollten eingeschränkt oder gänzlich eingestellt werden.

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Schorr wirft der Psychiaterin nach Angaben der „New York Post“ unter anderem vor, sich lediglich mit Mutter und Kind wegen des Vorfalls unterhalten zu haben. Er zeigt sich aber auch reumütig. Der Sohn habe ihn ausgespielt, und Schorr hätte sich dafür ohrfeigen können. „Ich wünschte, ich wäre mit ihm zu McDonald’s gegangen. Aber man wird eben nervös, wenn es darum geht, schlechtes Benehmen auch noch zu belohnen“, erklärte er.

Im Dezember soll der Sorgerechtsstreit fortgesetzt werden. Kenneth Neumann, ein New Yorker Scheidungsvermittler und Psychologe, erklärte Yahoo (US), dass Missbrauchsvorwürfe in Scheidungsprozessen keine Seltenheit seien. Oft stellten sie sich aber als falsch heraus, da sie als Druckmittel benutzt würden. „Daher werden sie stets misstrauisch betrachtet.“ David Schorr hat also gute Chancen, seinen Sohn weiter am Wochenende zu sehen.



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