Überraschendes Coming-out: "Ich liebe eine Frau - na und?"

Schauspielerin Christina Hecke verrät erstmals, dass sie seit zwei Jahren mit einer Frau verheiratet ist. Aus Angst vor Angriffen hatten sie ihre Beziehung in der Öffentlichkeit bislang geheimgehalten.

Was für eine Überraschung: Schauspielerin Christina Hecke ("Tatort", "Der letzte Bulle", "Hot Dog") ist seit zwei Jahren mit der Fotografin Stefanie Henn verheiratet. In ihrer gerade erschienenen Autobiografie "Mal ehrlich - Mein Blick hinter unser Leben" und im Interview mit der "Bild"-Zeitung gewährt sie ungewöhnliche Einblicke.

"Ich kann kein ehrliches Leben führen, wenn ich an einer Stelle immer lüge. Ich habe mich nicht für ein Coming-out, sondern für die Wahrheit meiner Liebes-Beziehung entschieden. Ich liebe eine Frau - na und? Ich wollte die Liebe zu meiner Frau nicht länger verschweigen. Und ich wollte einen Referenzpunkt für andere anbieten." Nach der standesamtlichen Trauung im April 2018 im kleinen Kreis hatten die beiden ihre Hochzeit im Oktober mit allen Freunden und der Familie ein ganzes Wochenende lang auf einem alten Cottage in England gefeiert.

"Keiner kann unsere Liebes-Beziehung angreifen!

Im Interview verrät die Schauspielerin auch die Gründe für die bisherige Geheimhaltung: "Es gibt immer noch wahnsinnig viele Angriffe gegen gleichgeschlechtliche Lieben. (...) Es war die Idee, etwas schützen zu wollen, was ich gar nicht schützen kann. Ich wollte, dass die Qualität unserer Beziehung nicht angegriffen wird. Und da wurde mir klar: Keiner kann unsere Liebes-Beziehung angreifen!"

In ihrer Autobiografie erzählt die 40-Jährige von ihrem bewegten Leben: Sex mit 13, übergriffige Männer, ein Selbstmordversuch mit 15, Nahtoderfahrung nach einem schweren Autounfall im Jahr 2008. Im Vorwort dankt sie ausdrücklich ihrer Frau: "Unsere Beziehung ist nur deshalb eine so tiefe Liebe, weil wir beide die Wahrheit als oberstes Prinzip fahren. Und nicht irgendein romantisches Tüdellü, ein schönes Frühstück hier und eine tolle Reise da. Das interessiert uns nicht. Wir haben uns für den Weg entschieden zu sagen: Unsere Seele darf der Kapitän sein und nicht das Modell 'Funktionieren müssen'."