Schottland: Schlüsselfigur der Unabhängigkeitsbewegung im Interview

Alex Salmond über Schottlands Stärken


Von 8 bis 23 Uhr können die Schotten am heutigen 18. September in den Wahllokalen per Referendum über die Zukunft ihres Landes entscheiden. Die Frage, die es von den Wählern zu beantworten gilt: Soll ihr Land nach über 300 Jahren wieder Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich erhalten? Alex Salmond ist der Anführer der Scottish National Party (SNP), Regierungschef in Edinburgh und der Mann, der Schottland in die Unabhängigkeit führen will. Im Interview mit Yahoo UK spricht er über schottische Werte, die „Yes“-Kampagne und David Cameron.

Warum Cameron, Premierminister Großbritaniens, sich so gegen die schottische Abspaltung sträube? Salmond erklärt es so: Er wolle „Schottland nicht genauso verlieren wie George III. Amerika verlor.“ Doch Schottland sei kein Besitztum des Vereinten Königreiches, stellt er klar. Es könne also gar nicht verloren werden.

Die Frage des Reporters Alex Stevenson, ob es denn so etwas wie typisch schottische Werte gebe und worin diese bestünden, beantwortete der Politiker wie folgt: „Die Leute [in Schottland, Anm. d. Red.] müssen hart arbeiten.“ Seine Landsleute hätten einst das Unternehmertum und die moderne Welt gegründet, mit dem Ziel einer faireren Gesellschaft, behauptet er.  

Konfrontiert mit der kritischen Sichtweise auf die „Yes“-Kampagne, welche für die schottische Unabhängigkeit wirbt, reagiert Salmond im Interview mit einem Gegenschuss: Nur London und die großstädtischen Medien sähen darin ein Problem. Er selbst halte es für die stärkste und positivste Kampagne in der neueren politischen Geschichte.

Mit seinen Aussagen hat Salmond das Vereinigte Königreich, aber auch die Schotten in zwei Lager geteilt. Welches davon mehr Mitglieder hat, wird sich nach Schließung der Wahllokale zeigen.

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