Schülerin muss auf Abschlussball ihre Schultern bedecken

Teenager hatte das Kleid extra in Paris gekauft

Dieses Kleid war für die Schule der Stein des Anstoßes. (Bild: Kristy Kimball)
Dieses Kleid war für die Schule der Stein des Anstoßes. (Bild: Kristy Kimball)

Muss das wirklich sein? In den USA wurde einer 16-Jährigen auf ihrem Schulball gesagt, dass ihr Kleid zu freizügig sei. Ihre Mutter übt nun scharfe Kritik an den Richtlinien der Schule.

Die 16-jährige Gabi Finlayson hatte alles für den kommenden Schulball vorbereitet. Die Vorfreude war riesengroß. Während eines Familienurlaubs in Paris hat der Teenager aus dem US-Bundesstaat Utah sogar extra ein Kleid für den besonderen Anlass gekauft – in zartem Pink und mit edler Spitze verziert. „Ich liebte es“, erzählte Gabi Yahoo.com.  „Es war ein klassisches Kleid, von dem ich dachte, dass ich es für immer tragen kann“.

Am Abend des Balls konnte es Gabi dann auch nicht mehr erwarten, in ihrem neuen Lieblingsstück aufzutauchen. Aber anstatt sich wie die Ballschönheit zu fühlen, wollte der Teenager nach kurzer Zeit nur noch vor Scham im Boden versinken. Am Eingang wurde ihr mitgeteilt, dass ihr Kleid zu freizügig sei. „Ich war mit meinem Date und meinen Freunden auf dem Weg in die Halle, da fragte mich eine Frau vor allen, ob ich einen Schal hätte, um mich zu bedecken“, so Gabi.

Der Teenager ging anschließend voller Scham zurück zum Auto und zog sich einen Mantel über - und trug diesen anschließend vor Angst vor einer erneuten Erniedrigung den ganzen Abend lang. „In der Nacht, in der ich mich eigentlich wunderschön und perfekt fühlen sollte, wurde mir gesagt, dass ich nicht gut genug bin“.

Die Kleiderordnung der Lone Peak Highschool besagt unter anderem, dass die Träger von Kleidern mindestens fünf Zentimeter breit sein müssen. Gabis Mutter, Kristy Kimball, sagte, dass das Kleid ihrer Tochter diese Anforderung sogar erfüllte. Sie war entsetzt, als Gabi ihr von den Geschehnissen auf dem Ball berichtete. „Wir sexualisieren die Körper der Mädchen bereits in so jungen Jahren, aber es sind nur Körper“, sagte Kimball erbost.

Am Morgen nach dem Ball stellte Kimball ein Foto von ihrer Tochter mit dem Kleid des Anstoßes auf Facebook. „Das Foto wurde über 70 Mal geteilt. Später erklärte die Mutter, die Kleiderordnung soll laut der Schule dazu dienen, dass die Jungen auf keine „unreinen“ Gedanken kommen. Durch diese Denkweise werde aber die eigentliche Schuld auf die Opfer abgewälzt. Vielmehr sollte den Jungen erklärt werden, dass Körper keine Objekte sind.

Kimball wolle ihrer Tochter zeigen, dass es egal ist, was andere Leute von ihr denken. „Das einzig Wichtige ist, was du selbst von dir denkst. Es liegt nicht in deiner Verantwortung, auf die möglichen Gedanken und Aktionen anderer zu achten.

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