1. FC Köln: Erfolgsgeschichte mit 11.400 Mitgliedern - das FC-Fanprojekt wird 25

Der Verein leistet mittlerweile viel mehr, als nur FC-Anhänger zu vereinen.

Dass ihr Projekt einmal einer der größten Vereine der Stadt sein würde, dachten die Gründer des „Fan-Projekt 1. FC Köln 1991“ vor 25 Jahren wohl nicht. Damals gründeten sie den Verein als Fanclub, doch inzwischen wird viel mehr geleistet als FC-Anhänger unter einem Namen zu vereinen. Michael Trippel, Stadionsprecher, und Rainer Mendel, FC-Fanbeauftragter, waren als Gründungsmitglieder dabei. Einige Fanclubs gingen in dem neuen Bündnis auf. „Wir wollten unsere Kräfte bündeln, um Fans aus der Hooligan-Szene rauszuhalten“, sagt Mendel über die Idee zur Gründung des Vereins, der sich seit kurzem „Fans 1991“ nennt und einer der wichtigsten Mittler zwischen dem 1. FC Köln und seinen Anhängern ist. Sieben Mitglieder habe es zu Beginn gegeben, erinnert sich Mendel. „Die Mitgliedsbeiträge haben wir in einer Zigarrenkiste eingesammelt.“ Inzwischen hat Fans 1991 drei hauptamtliche Mitarbeiter, rund 11 400 Mitglieder und einen Millionenumsatz. „Die Erfolgsgeschichte eines Start-up-Unternehmens“, blickt Mendel heute zurück. Seit der Gründung hat sich außerdem der Fokus der Vereinsarbeit gewandelt: Heute geht es neben der Fanarbeit zunehmend um soziale Projekte. Bei der Reinemach-Aktion „Kölle putzmunter“ sammeln die Mitglieder Müll von der Straße, sie engagieren sich in der Wohnungshilfe oder gehen mit Flüchtlingen Fußball spielen. Fans 1991 übernimmt den Verkauf der Auswärtskarten und organisiert Sonderzüge Fans 1991 ist zudem wichtiger Dienstleister der FC-Anhänger und wohl mit keinem anderen Fanclub zu vergleichen. Für den 1. FC Köln übernimmt Fans 1991 den Verkauf der Auswärtskarten und organisiert Fanbusse und Sonderzüge. „Wir sind die einzige Fan-Organisation Deutschlands, die vom Verein diese Aufgaben übernimmt“, sagt der Vorsitzende Michael Sandmann. Dabei ist es in zweieinhalb Jahrzehnten auch mal zu – unverschuldeten – Pannen gekommen. 2005 erfuhren Hunderte Fans im Sonderzug auf dem Weg nach Dresden erst kurz vor der Ankunft im Osten, dass das ausverkaufte Hochsicherheits-Spiel witterungsbedingt abgesagt worden war. Immerhin einer hatte Erfolg: Buchautor Manuel Andrack, der schon vorher in Dresden gewesen war, schaffte es durch die Polizeiabsperrungen, stieg in den Zug und fuhr mit zurück nach Köln. Manch ein Fan erinnert sich heute daran, dass es auf der Rückfahrt trotz Spielabsage „ganz schön Halli Galli“ gegeben habe. Auch Misserfolge werden mit einer großen Sause gefeiert Als „legendär“ werden die Fanfeten auf der Jahnwiese beschrieben, bei denen auch immer wieder Schlagerbarde Guildo Horn auftrat, ein weiteres Mitglied der Fan-Organisation. So wurde 2001 kurz vor Saisonende auch der zehnte Tabellenplatz mit einer großen Sause gefeiert. Damals wie heute ein gutes Ergebnis. Doch inzwischen häufen sich die Erfolge und mit ihnen nicht nur die Ansprüche der Fans an den Verein, sondern auch die Anzahl der Mitglieder bei Fans 1991. Im vergangenen Jahr gab es einen Zuwachs von sieben Prozent. „Aber selbst in nicht erfolgreichen Zeiten haben wir immer Mitglieder dazugewonnen“, betont Sandmann. Zum Zehn-Jahres-Jubiläum des Fan-Projekts sah es für den 1. FC Köln bedeutend schlechter aus als heute. Schon am zehnten Spieltag stand der Verein auf einem Abstiegsplatz, zum Auswärtsspiel in Rostock bot das Fan-Projekt die Busfahrt für 19,91 Deutsche Mark an. Das Spiel sollte nach dem Willen der Fans zum Wendepunkt der Saison werden, doch es kam anders: Der FC verlor 0:3, Dirk Lottner lag nach dem Spiel im Arm des langjährigen Fan-Projekt-Mitglieds Wolfgang Görres, und am Ende der Saison stieg die Mannschaft in die zweite Liga ab....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta