Als 13-Jährige floh Yeonmi Park aus Nordkorea — jetzt fürchtet sie, dass der Westen einen schrecklichen Fehler begeht

Park Yeon-mi im Jahr 2015 bei der International Students for Liberty Conference in Washington D.C.
Park Yeon-mi im Jahr 2015 bei der International Students for Liberty Conference in Washington D.C.

Donald Trump will sich mit Nordkoreas Diktator Kim Jong-un treffen. Wohl noch in diesem Frühjahr. Der US-Präsident will ausloten, zu welchen Zugeständnissen Nordkorea bereit ist. Er will testen, ob das Land auch auf sein Nuklearprogramm verzichten würde. Die internationale Gemeinschaft ist über Trumps Vorhaben gespalten. Die einen begrüßen das geplante Treffen als Sieg der Diplomatie, die anderen befürchten, Trump könnte in eine Falle tappen.

Doch was sagen die Nordkoreaner selbst? Wir haben mit Yeonmi Park gesprochen. Die 24-Jährige ist eine der bekanntesten, im Ausland lebenden Nordkoreanerinnen. Als 13-Jährige ist sie vor dem Kim-Regime geflohen. Seit Jahren macht sie auf die miserable Menschenrechtslage in ihrer Heimat aufmerksam.

Wir erreichen Yeonmi Park in New York, auf dem Campusgelände der Columbia University. Seit 2016 ist Yeonmi hier als Studentin eingeschrieben. Hier muss sie sich nicht mehr fürchten. Hier fühlt sie sich sicher. Endlich.

Yeonmi nennt Kim Jong-un einen Verbrecher

Yeonmi hat den Mut gehabt, ihre Stimme zu erheben. Laut und deutlich. Gegen das Regime in ihrer Heimat. Gegen Kim Jong-un. Ein Auftritt im Oktober 2014 beim „One Young World“-Gipfel in Dublin machte sie international berühmt. Seitdem tourt sie durch die Welt. Würde sie in Asien leben, sagt sie Business Insider, müsste sie Kims Schergen fürchten. Andere Dissidenten würden dort rund um die Uhr beschützt. Yeonmi verweist auf die Ermordung von Kim Jong-uns Halbbruder Kim Jong-nam am Flughafen von Kuala Lumpur in Malaysia mit einem Nervengift. Das ist gerade ein Jahr her.

Yeonmi klagt das Kim-Regime an. Sie nennt den jungen Machthaber Kim Jong-un einen Verbrecher. Sie sagt, was den Menschen in Nordkorea widerfahre, ähnele dem „Holocaust“. Yeonmi wünscht sich ein anderes, freies Nordkorea. Ein Nordkorea, in das sie zurückkehren kann, ohne um ihr Leben bangen zu müssen. Doch jetzt fürchtet sie, dass sie der Westen im Stich lassen könnte.

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