14.000 Forschende warnen vor Klimawandel

In einem Positionspapier, das zahlreiche aktuelle Klimadaten und -entwicklungen zeigt, warnen Forschende vor den Folgen des Klimawandels. Sie fordern schnelles und globales Handeln.

Two firemen fight a bushfire as a helicopter drops water on the blaze in the southern Sydney suburb of Menai December 3. Bushfires destroyed six homes in Menai and killed two firefighters in Lithgow as hundreds of fires continue to burn along Australia's eastern seaboard.

AUSTRALIA FIRES
In Australien kämpfen Feuerwehrkräfte gegen die immer häufiger auftretenden Waldbrände. (Bild: Reuters)

Klimaforschende haben diese Woche ihre eindringliche Warnung aus dem Jahr 2019 erneuert – damals wie heute sprechen sie von "unermesslichem Leid", das durch den Klimawandel verursacht werden könnte.

Einen kurzen Blick in diese mögliche Zukunft, sollte die Menschheit nicht schnell und radikal ihr Verhalten ändern, haben in den vergangenen Wochen bereits Unwetterkatastrophen und Extremwetterereignisse auf der ganzen Welt ermöglicht: darunter Temperaturrekorde, Flächenbrände, Überschwemmungen. Das alles wird häufiger und heftiger auftreten, sollte sich die Erde ungebremst aufheizen.

Unterschriften aus 158 Ländern

Ihren Beitrag "World Scientists Warning of a Climate Emergency 2021" hat die Gruppe, angeleitet von den beiden Professoren der Oregon State University, William J. Ripple and Christopher Wolf, am Mittwoch im Journal BioScience veröffentlicht.

Zusätzlich haben ihn rund 14.000 Forschende aus 158 Ländern unterzeichnet. Darunter über 400, die in Deutschland angestellt sind.

Folgen schon lange spürbar

In der Publikation, die auf der Warnung von 2019 aufbaut und aktualisierte Klimadaten und -entwicklungen zeigt, werden insgesamt 31 Variablen dargestellt. Sie zeigen, wie der Klimawandel im Angesicht von menschenverursachten Emissionen voranschreitet.

Darunter finden sich beispielsweise der Anstieg des Meeresspiegels, die durchschnittliche Temperatur des Meeres, die Gesundheit des Regenwaldes oder globale Eismassen. Alle diese Variablen sind auf einem beunruhigenden Rekordkurs. Und das sind auch noch 15 weitere dieser Variablen.

"Business as usual"

Dazu passt, dass in den vergangenen beiden Jahren die höchsten jemals gemessenen Konzentrationen an Kohlendioxid, Methan und Lachgas – alles stark klimaschädliche Gase – in der Atmosphäre gemessen wurden.

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Die Forschenden schreiben zu ihren Daten: "Sie spiegeln größtenteils ein 'business as usual' wider. Denn auch die Covid-19-Krise hat gezeigt, dass selbst eine drastische Reduzierung des Verkehrs und Konsums nicht annährend ausreicht, um in dem Maßstab systematische Veränderungen zu erzielen, die für einen Klimaschutz notwendig wären."

Ripple und Wolf fordern deshalb unter anderem die Einführung eines globalen CO2-Preis, den schnellen Ausstieg aus fossilen Energieträgern, der großangelegten Bewahrung natürlicher Kohlenstoffsenken und mehr Schutz für die Biodiversität.

Für die Menschheit und künftige Generationen

Immerhin gibt es aber auch positive Tendenzen: Weltweit sind die Subventionen für fossile Brennstoffe auf ein Rekordtief gefallen – im Vergleich zu 2019 um ganze 42 Prozent. Auch deshalb können nachhaltige Energieträger mittlerweile nicht nur konkurrieren, Wind- und Solarenergie sind im globalen Mittel sogar günstiger als Energie aus Kohle.

Doch das reiche längst nicht, schließen die Forschenden ihre Warnung. Stattdessen müsste die permanente und übermäßige Ausbeutung der Erde schnellstmöglich gestoppt werden. Nur dann könnte die Menschheit anfangen, nachhaltig zu leben und zukünftigen Generationen überhaupt erst die Möglichkeit eröffnen, unbelastet zu starten.

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