Vor 25 Jahren : Rocky gegen Maske: „Er hat aufs Maul bekommen“

Berlin. Die Außenbeleuchtung der Dortmunder Westfalenhalle war weitgehend abgeschaltet. Die Musik, das Stimmengewirr, klirrende Gläser und sonstige Geräusche von der Siegesparty des alten und neuen IBF-Halbschwergewichts-Weltmeisters Henry Maske waren von der kleinen Gruppe im Halbdunkel nur gedämpft zu hören. Egal, die Stimmung war auch hier fast ausgelassen. Familie Rocchigiani und ein enger Freundeskreis feierten auf ihre Weise. Ein paar Bier, ein paar Zigaretten, ein Gläschen Sekt und eine abschließende Feststellung von Familien-Oberhaupt Zanubio Rocchigiani: „Er hat aufs Maul bekommen.“

Er, das war Henry Maske. Es gab nichts mehr zu reden. Man war sich sicher, wer wirklich gewonnen hatte an diesem Abend, der mit einem Pfeifkonzert für Graciano, der zur Melodie von „Spiel mir das Lied vom Tod“ in Richtung Boxring marschiert war, begonnen hatte. Und nach zwölf Runden als unbelohnter Held unter dem Jubel der Fans zurück in Richtung Umkleidekabine verschwand.

Am 27. Mai 1995 standen sich Titelverteidiger Henry Maske, der Gentleman aus Frankfurt/Oder, und Herausforderer Graciano Rocchigiani, das Westberliner Original, erstmals gegenüber. Das Urteil „Punktsieg Maske“ war umstritten, ist inzwischen tausendfach besprochen, angezweifelt, schöngeredet und auch zerredet worden. Das zweite Duell, am 14. Oktober 1995 in München, entschied Maske unumstritten zu seinen Gunsten.

Maske und Rocchigiani verkörpern die besten Jahre des Profiboxens

Was die beiden Protagonisten anging: Sie waren sich im ...

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