46 Jahre nach vereitelter Entführung: Prinzessin Annes Retter muss Ehrenmedaille verkaufen

1974 bewahrte Ronnie Russell Prinzessin Anne vor einer Entführung. Die Ehrenmedaille, die der ehemalige Boxer dafür erhielt, kommt nun unter den Hammer - weil der heute 74-Jährige in Geldnot geraten ist.

Am Abend des 20. März 1974 schrammten die britischen Royals nur knapp an einer Katastrophe vorbei. Der psychisch kranke Kleinganove Ian Ball unternahm den Versuch, Prinzessin Anne zu entführen. In letzter Minute wurde der damals 26-Jährige durch das mutige Eingreifen Ronnie Russells aufgehalten. Der Profiboxer verpasste dem Kriminellen zwei gezielte Schläge gegen den Kopf und bewahrte die Tochter von Queen Elizabeth so vor Ungemach. Für sein Einschreiten wurde dem heute 74-Jährigen die George-Medaille verliehen. Nun steht die Ehrenplakette jedoch zum Verkauf, weil Russell in Geldnot geraten ist.

"Irgendwann muss ich für meine Beerdigung sorgen. Ich möchte wissen, dass das alles erledigt ist und diese Last nicht jemand anderem überlassen", begründete er die Entscheidung gegenüber "The Mirror". Der Entschluss sei ihm aber sehr schwergefallen. Von der Versteigerung der Ehrenmedaille, die ihm vor 46 Jahren verliehen wurde, erhofft sich Russell einen Erlös von 15.000 bis 20.000 Pfund. "Wer auch immer die Medaille kauft, ich hoffe, dass er mich irgendwohin einlädt. Dann kann ich ihm nach dem Abendessen die Geschichte erzählen, was in der Nacht der versuchten Entführung passiert ist", äußerte sich der ehemalige Schwergewichtsboxer.

Im Gespräch mit "The Mirror" erinnerte sich Russell an den schicksalhaften Tag zurück. Nach dem Niederschlag habe Ian Ball "mit dem Gesicht nach unten flach auf dem Boden" gelegen. Weiterhin berichtet er: "Ich sprang ihm zur Sicherheit auf den Rücken. Ich hätte sterben können, ja, aber ich wusste, was ich tat." Ihm sei es nur darum gegangen, Prinzessin Anne zu retten, versicherte der 74-Jährige.