50 Kilometer: Frau prellt Taxi und wird zu Fußmarsch verurteilt

Ein Richter im US-Bundesstaat hat in der vergangenen Woche ein kurioses wie kreatives Urteil gefällt: Weil eine junge Frau ihre Taxifahrt nicht bezahlte, musste sie die zurückgelegte Strecke von umgerechnet 50 Kilometern zu Fuß laufen. Die 18-jährige Victoria Bascom hatte sich von Cleveland bis Painesville befördern lassen und war dann einfach ausgestiegen, ohne ihre Rechnung zu begleichen.

In der Gerichtsverhandlung wollte Richter Michael Cicconetti, der für seine originellen Strafen inzwischen bekannt ist, von der Frau wissen, wie sie die Strecke ohne das Taxi zurückgelegt hätte. Ihre Antwort: Sie wäre die 50 Kilometer gelaufen. Gesagt, getan: Der Jurist urteilte, dass die 18-Jährige binnen 48 Stunden eine Strecke in eben jenem Umfang zu Fuß zu gehen habe. Alternativ hätte Victoria für 60 Tage ins Gefängnis gehen müssen.

Klar, dass die junge Frau da nicht lange zögerte: Wie verschiedene US-Medien berichteten, machte sie sich mit einem GPS-Gerät ausgestattet auf den Weg. Doch der erfolgreich zurückgelegte Fußmarsches war nicht alles, was Victoria Bascom an Entschädigung zu leisten hatte: Sie musste dem geprellten Taxifahrer umgerechnet 100 Euro zahlen. Zudem ist die US-Amerikanerin für vier Monate auf Bewährung.

Es ist nicht das erste originelle Urteil, das Richter Cicconetti fällte: Er greift bereits seit Mitte der 90er Jahre zu derlei Methoden, mir denen er 2012 schon Thema bei der Zeitung "Herald News" war. Seine Strategie, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, scheint aufzugehen: Die von ihm verurteilten Jugendlichen werden nur selten Wiederholungstäter.