Affenpocken breiten sich aus: Vor allem Großbritannien, Spanien und Portugal betroffen

Die Zahl der außerhalb von Afrika mit Affenpocken infizierten Menschen ist auf über 200 gestiegen. Laut Daten, die vom Europäischen Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) zusammengetragen wurden, meldeten die Behörden in 19 Ländern Fälle der Viruskrankheit. Betroffen sind neben europäischen Ländern auch Nordamerika, Argentinien, Australien und Israel.

Erstmals Fall in der arabischen Welt

Am Dienstag hatte es mit einem bestätigten Fall in den Vereinigten Arabischen Emiraten erstmals einen Fall in der Golfregion gegeben. In Marokko gibt es drei bestätigte Verdachtsfälle.

Die meisten Fälle wurden laut ECDC in Großbritannien und Spanien (jeweils 51) sowie Portugal (37) registriert. Laut RKI gibt es in Deutschland bisher zehn Fälle. In der Schweiz wurden zwei, in Österreich bisher eine Erkrankung registriert.

PCR-Tests sollen kommen

In Frankreich, wo bisher sieben Fälle gemeldet wurden, besuchte die Gesundheitsministerin eine spezielle Kriseneinheit des Institut Pasteur in Paris und beteuerte, es bestehe kein Grund zur Sorge. Die Krankheit verlaufe in den meisten Fällen mild und sei nach zwei bis drei Wochen sei die Krankheit überstanden. Betroffene sollen sich isolieren. Kontaktfälle sollen mit einem Impfstoff gegen Menschenpocken geimpft werden.

Ein spezielles Vakzin für Affenpocken ist bisher nur in den USA und Kanada zugelassen. Eine Zulassung in der EU ist laut Hersteller Bavarian Nordic in Arbeit. Auch PCR-Tests sollen kommen: Der Pharmakonzern Roche teilte mit, man habe Testkits entwickelt.

Die Affenpocken gelten in West- und Zentralafrika als endemisch. Anfang Mai tauchten außerhalb dieses Gebiets Fälle bei Menschen auf, die zuvor nicht nach Afrika gereist waren. Der Krankheitsverlauf ist in der Regel deutlich milder als bei den als ausgerottet geltenden Menschenpocken.