Aktivistin gewinnt "Grünen Nobelpreis" dank Kampf für Mar Menor

Aktivistin gewinnt "Grünen Nobelpreis" dank Kampf für Mar Menor

Die spanische Jura- und Philosophieprofessorin Teresa Vicente ist eine der sieben Preisträger*innen des Goldman-Umweltpreises. Vicente schwamm in ihrer Kindheit im kristallklaren Wasser des Mar Menor in Murcia in Spanien.

Doch im Laufe der Jahrzehnte litt die Salzwasserlagune zunehmend unter der Zerstörung der Umwelt. Das veranlasste die 61-Jährige dazu, für den Schutz des Gewässers zu kämpfen.

In den folgenden Jahren leitete die Professorin eine Kampagne, um das Mar Menor vor dem Untergang zu bewahren. Der Bergbau und dessen Abwässer trübten das Wasser der Lagune und führten sogar zu verseuchtem Trinkwasser. Doch ein Massenfischsterben im Jahr 2019 war es, was Vicente schließlich zum Handeln veranlasste. Für sie ist der Preis ein Zeichen dafür, dass die Menschheit mit der Natur arbeiten solle und nicht gegen sie.

Sie sagte: "Diese Anerkennung bedeutet, dass es sich nicht um eine lokale oder nationale Errungenschaft handelt, sondern um eine europäische und internationale. Es ist ein Schrei, der sich mit dem Schrei der Würde der Erde verbindet, und der verhindert, was gerade passiert: Dass einige Menschen diese Bewegung zum Schweigen bringen wollen."

Mar Menor ist seit 2022 rechtlich geschützt – dank Vicente

Um die Lagune zu retten, half Vicente im Jahr 2020 bei der Ausarbeitung des ersten Entwurfs für einen Gesetzesentwurf, der das Mar Menor rechtlich schützen sollte. Sie reichte ihren Entwurf beim spanischen Parlament ein, musste dafür jedoch eine halbe Million Unterschriften sammeln.

Bis November 2021 hatte Vicente mit Hilfe tausender Freiwilliger in ganz Spanien fast 640.000 Unterschriften gesammelt. Das Gesetz wurde somit 2022 verabschiedet.

Wer sind die anderen Gewinner des Goldman-Umweltpreises?

Neben Vicente wurden sechs weitere Personen mit dem Preis ausgezeichnet.

  • Marcel Gomes

Gomes koordinierte eine komplexe internationale Kampagne, die Rindfleisch von JBS, dem weltgrößten Fleischverpackungsunternehmen, direkt mit illegaler Abholzung in den am stärksten bedrohten Ökosystemen Brasiliens in Verbindung brachte. Seine Kampagne veranlasste sechs große europäische Supermarktketten dazu, den Verkauf von JBS-Produkten im Jahr 2021 auf unbestimmte Zeit einzustellen.

  • Murrawah Maroochy Johnson

Johnson blockierte den Ausbau der Waratah-Kohlemine. Diese hätte den Klimawandel in Queensland, Australien, beschleunigt, zudem das fast 20.000 Hektar große Bimblebox-Naturschutzgebiet zerstört, der Atmosphäre während ihrer Lebensdauer 1,58 Milliarden Tonnen CO₂ hinzugefügt und die Rechte und die Kultur der indigenen Bevölkerung bedroht.

  • Alok Shukla

Shukla leitete eine erfolgreiche Kampagne, die 445.000 Hektar artenreicher Wälder vor 21 geplanten Kohleminen im zentralindischen Bundesstaat Chhattisgarh bewahrte. Im Juli 2022 sagte die Regierung die 21 geplanten Kohleminen in den Wäldern von Hasdeo Aranya ab.

  • Andrea Vidaurre

Vidaurre hat die kalifornische Luftreinhaltungsbehörde davon überzeugt, im Jahr 2023 zwei historische Verkehrsvorschriften zu verabschieden, die die Emissionen von Lastwägen und Zügen erheblich einschränken.

  • Sinegugu Zukulu und Nonhle Mbuthuma

Im September 2022 stoppten die beiden indigenen Aktivisten die zerstörerischen seismischen Tests für Öl und Gas vor dem Ostkap Südafrikas.