Albert II.: Belgiens Ex-König erkennt uneheliche Tochter an

Mit stolzen 85 Jahren ist der ehemalige belgische König Albert II. noch mal offiziell Vater geworden. Der Monarch hat nach einem Rechtsstreit und Vaterschaftstest die 51-jährige Delphine Boël als uneheliche Tochter anerkannt.

Unverhofft kommt oft? Nicht ganz: Dass Albert II, von 1993 bis 2013 König von Belgien eine außereheliche Affäre mit Baronin Sybille de Sélys Longchamps, der Mutter von Delphine Boël, hatte, war in Belgien ein offenes Geheimnis. Jetzt aber haben es der ehemalige Monarch und die Künstlerin Delphine Boël schriftlich: "Die wissenschaftlichen Ergebnisse deuten darauf hin, dass er der biologische Vater von Frau Delphine Boël ist", hieß es in einer Pressemitteilung von Alberts Anwälten. Nach langem Hin und Her hatte sich Albert einem DNA-Test gebeugt, der ihm nun, mit 85, die Vaterschaft bescherte.

Albert ist seit 1959 mit Ex-Königin Paola verheiratet. Die Liaison mit Baronin Sybille de Sélys Longchamps soll von 1966 bis 1984 gedauert haben, als sich die Ehe des Königspaars nach der Geburt dreier Kinder (darunter des ältesten Sohnes und amtierenden Königs Philippe) in einer Kise befand - wie Albert 1999 während einer Weihnachtsansprache einräumte.

Seit sieben Jahren kämpfte Delphine Boël darum, als Alberts Tochter anerkannt zu werden. Erst die Abdankung Alberts 2013 machte es aber aufgrund der wegfallenden Immunität möglich, dass die Gerichte der Vaterschaftsklage nachgehen konnten. Albert unterstützte das Verfahren nicht: Er verweigerte seine Kooperation zum Vaterschaftstest und konnte erst im November 2018 durch die Androhung eines Strafgeldes von 5.000 Euro täglich von einem Brüsseler Berufungsgericht zum DNA-Test überredet werden.

Ob sich Albert über das späte Vaterglück freut, darf bezweifelt werden. Albert II. habe die Ergebnisse des DNA-Tests zur Kenntnis genommen, ließen seine Anwälte verlauten.