Allerweltshaus in Ehrenfeld: Spitzengastronom Dumaine kocht für geflüchtete Menschen

Menüs für Flüchtlinge: Die Idee stammt von der Kölner Slow-Food-Gruppe.

Mit weißen Decken, gefalteten Servietten und Blumendekorationen geschmückt stehen die Tische im Allerweltshaus an der Ehrenfelder Körnerstraße bereit. Die Küche ist voller Menschen mit Kochmützen, die Teller herrichten und Essen vorbereiten. Weiße Tischdecken gab es im Allerweltshaus bislang noch nicht. Heute aber wird zu einem Festessen geladen. Die Gäste sind Flüchtlinge aus aller Welt. Gutes Essen zum Abschalten Schon seit einiger Zeit wird jeden Dienstagabend im Allerweltshaus ein Menü für Flüchtlinge angeboten. Die Idee stammt von Dörte Mälzer, der Leiterin der Beratungsstelle des Allerweltshauses, das Flüchtlinge bei vielen Migrations- und Bildungsfragen unterstützt. „Meine Kollegen und ich wussten, dass wir ein Event brauchen, bei dem die Geflüchteten einmal abschalten können. So ist das Café ohne Grenzen entstanden“, sagt Mälzer. Zuweilen kochen die Flüchtlinge selbst für 50 bis 60 Personen. Jeden zweiten Dienstag sponsert und bereitet die Kölner Slow-Food-Gruppe ein Essen. Die Jugendbewegung Slow-Food-Youth hat sich im Frühjahr 2015 bei den Mitarbeitern des Allerweltshauses gemeldet. Genau zu der Zeit, als die Flüchtlinge den Wunsch äußerten, deutsches Essen zu probieren. Besonderer Abend mit Top-Gastronom Diesmal ist es ein besonderer Abend im Café ohne Grenzen: Jean-Marie Dumaine, einer der Top-Gastronomen des Kreises Ahrweiler, kocht mit dem Slow- Food-Kochteam ein französisches Abendessen. Der Franzose ist mit der Slow-Food-Bewegung und ihrer Philosophie vertraut und entschloss sich spontan dazu, für das Allerweltshaus zu kochen. Zum Empfang erwartet die Gäste ein frischer Kräuter-Aperitif. Das Vier-Gang-Menü beinhaltet Bärlauch-Stockbrot, Lammpâté mit Zitrone, Truthankeulen-Confit und vieles mehr. Vor jedem neuen Gericht erklärt Dumaine voller Freude, was alles auf den Tellern liegt. „Ich bin oft hier. Heute ist es besonders und so schön dekoriert“, sagt Adnan aus Syrien. Gäste aus aller Welt Die rund 70 Flüchtlinge, die an diesem Abend an den Tischen sitzen, kommen aus verschiedenen Ländern, in denen Bürgerkrieg herrscht, vor allem aus dem Irak, aus Syrien und aus Afghanistan. Viele sprechen nur gebrochenes Deutsch. Doch ein Koch, den Jean-Marie Dumaine aus seinem Restaurant mitgebracht hat, kann dessen Ansagen übersetzen. Die gute Laune ist nicht zu übersehen. Es ist ein erfolgreiches Abendessen, das tatsächlich für ein paar Stunden die Sorgen verschwinden lässt....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta