Amokläufer von Oregon: Hat er seine Opfer nach Religion ausgewählt?

Offenbar hat es der Amokläufer gezielt auf Christen abgesehen.

Noch immer sitzt der Schock tief: Gegen 10 Uhr morgens Ortszeit hat ein Amokläufer auf dem Campus von Roseburg im US-Bundesstaat Oregon um sich geschossen und dabei zehn Menschen getötet. Mindestens zwanzig weitere Personen wurden schwer verletzt. Wie nun die "New York Post" berichtet, soll es der Attentäter gezielt auf Studenten mit christlichem Glauben abgesehen haben. Die Zeitung bezieht sich dabei auf den Tweet einer Frau, deren Großmutter die Tragödie live miterlebt hatte.

"Der Schütze hat die Leute sich in eine Reihe stellen lassen und gefragt, ob sie Christen seien." Wer mit Ja antwortete, dem habe der Täter direkt in den Kopf geschossen. Wer mit Nein antwortete oder die Aussage verweigerte, dem wurde ins Bein geschossen. Auch die 18-jährige Studentin Kortney Moore konnte dies beobachten und bestätigte der Polizei das Vorgehen.

Neusten Informationen zufolge soll der Amokläufer seine Tat sogar wenige Stunden zuvor im Internet angekündigt haben. Zumindest ist auf der Plattform "4chan.org" ein längerer Thread aufgetaucht, in dem ein anonymer User davor warnt, am Folgetag in das College zu gehen. "Einige von euch sind echt okay. Geht morgen nicht zur Schule, wenn ihr im Nordwesten seid. Ich poste morgen früh was passiert", steht dort geschrieben. Wie "Bild" berichtet, ermitteln nun die US-Behörden, ob es sich bei dem anonymen User um den Amokläufer handelt.

Umgehend nach der Bluttat in Oregon hat sich auch US-Präsident Barack Obama zu Wort gemeldet und einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig strengere Waffengesetze seien. Doch nach wie vor gibt es im Kongress zu viele Gegner dieser Ansicht, sodass die Umsetzung der Forderung vermutlich nicht in naher Zukunft passieren werde. Wie "Spiegel Online" berichtet, habe es Obama nicht gereicht, sein Bedauern auf dem Podium zum Ausdruck zu bringen. "Wir müssen unsere Gesetze ändern", forderte er. Doch solange der Kongress mehrheitlich aus Republikanern besteht, wird es vorerst wohl bei bloßen Forderungen des US-Präsidenten bleiben.