Anschlag auf EM geplant: Rechtsextremer Franzose in Ukraine verhaftet

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Der ukrainische Geheimdienst SBU hat mit der Festnahme eines Franzosen nach eigenen Angaben einen Anschlag auf die Fußball-EM in Frankreich vereitelt. Der verdächtige Ultranationalist sei seit Dezember beschattet worden und im Mai an der Grenze zwischen der Ukraine und Polen festgenommen worden, teilte der SBU am Montag mit. Man habe zugelassen, dass er fünf Maschinengewehre, zwei Panzerfäuste und andere Waffen kaufte.

In der Erklärung wurde der Verdächtige nicht identifiziert. Der Geheimdienst erklärte aber, der Franzose habe ultranationalistische Ansichten und habe Anschläge auf Brücken, Bahnstrecken und andere Infrastruktur-Ziele während der EM geplant gehabt. Die ukrainischen Behörden veröffentlichten Fotos eines hellhaarigen Mannes mit verschwommenem Gesicht, der diverse Waffen hält.

Die Zeitung “L'Est Républicain” identifizierte den Verdächtigen als Grégoire M. und berichtete, dass sein Haus in Nant-le-Petit nahe Nancy Ende Mai durchsucht worden sei. Laut dem Fernsehsender M6 wurden dort T-Shirts einer rechtsextremen Gruppe gefunden. Die Pariser Staatsanwaltschaft teilte mit, dass in dem Fall bisher keine Ermittlungen aufgenommen worden seien.

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Laut SBU fiel der Franzose dem Geheimdienst im vergangenen Jahr während seines Aufenthalts in der Ostukraine auf. Dort habe er versucht, “Verbindungen mit ukrainischen Truppen unter dem Deckmantel einer Freiwilligentätigkeit zu knüpfen”, hieß es. Im Osten der Ukraine liefern sich Regierungstruppen und von Russland unterstützte Separatisten seit April 2014 Kämpfe. Dabei kamen mehr als 9.400 Menschen ums Leben.

Der Verdächtige habe “negativ über die Migrationspolitik seiner Regierung, die Verbreitung des Islam und Globalisierung”, gesprochen, erklärte der SBU. “Er sagte auch, dass er die Terrorakte aus Protest habe verüben wollen.”

Mögliche Anschläge bei dem Fußballturnier sind für die französischen Behörden eine große Sorge. Islamische Extremisten haben Frankreich für die Zeit während der EM mit Angriffen gedroht. Doch wurde von Behördenseiten noch keine konkrete Gefahr bestätigt. Frankreich setzt bei dem Sportereignis 90.000 Sicherheitskräfte ein.

Quelle: AP / Bild: dpa

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