“Anspruchslos, ohne Ideen, langweilig”: Reinhard Mey kritisiert die Öffentlich-Rechtlichen
Der deutsche Liedermacher Reinhard Mey übt in der “Süddeutschen Zeitung” Fundamentalkritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Nicht nur das Programm sei fragwürdig, sondern auch die Gebühren.
In der Reihe “Wunschfunk” befragt die “Süddeutsche Zeitung” regelmäßig Fernsehzuschauer über ihre Meinung zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk – und will auch von ihnen wissen, was sie an ARD, ZDF & Co. ändern würden. Kürzlich stellte sich auch der bekannte Berliner Liedermacher Reinhard Mey (“Über den Wolken”) der Befragung und übte Kritik an den Öffentlich-Rechtlichen.
Schon in der ersten Antwort machte der 76-jährige aus seiner Unzufriedenheit keinen Hehl. Gefragt, an was er beim Thema öffentlich-rechtlichen Rundfunk zuerst denke, sagte May: “Daran, dass er in jahrzehntelanger Routine und immer garantiertem Wohlstand festgefahren und versteinert ist. Anspruchslos, ohne Ideen, langweilig.”
Was Reinhard Mey ändern würde
Auch darüber, was er ändern würde, hat der Sänger genaue Vorstellungen: “Einrichtung einer vernunftbegabten Fernsehspielredaktion, die endlich wieder Qualität statt der dümmlichen Freitagsfilme auf dem festen Deppenplatz 20.15 Uhr im Ersten bietet. Endlich wieder Literaturverfilmungen wie in den Sechzigern, wie einst Langusten, Der Biberpelz oder Die Zeit und die Conways”, so Mey.
Generell sei er dafür, dass die Sender mehr Freiheit in ihrer Programmgestaltung bekommen (“Mehr Freiheit ist immer gut”).
Auch auf das Thema Gebühren kam der Musiker zu sprechen. Wie viel er denn fürs Fernsehprogramm bezahlen würde, wenn er sich es aussuchen könnte? “Nix”, antwortete Mey, “aber für gute Filme oder Fernsehspiele so viel, wie ich jetzt für Filme auf Abruf bezahle”. Aber: “Die Tagesschau zu liefern ist eine Aufgabe der politischen Bildung, für die dieser Staat zuständig ist. Das hat kostenfrei zu sein”, urteilte Mey.