Ärger um Highschool-Foto: US-Schüler zeigen Hitlergruß
Auf einem Bild, das derzeit durch die sozialen Medien geistert, posieren Dutzende Jugendliche freudestrahlend mit dem Hitlergruß. Nicht nur die zuständige Schulbehörde im US-Bundesstaat Wisconsin ist fassungslos.
Baraboo High School, Wisconsin. Class of 2019 #Nazis pic.twitter.com/OuaSM7S08j
— Mia Farrow (@MiaFarrow) 12. November 2018
Es ist wirklich kaum zu glauben, doch dieses Foto stammt aus dem Jahr 2018. Mehr als 50 junge Männer in Anzug und Krawatte, die nahezu geschlossen den rechten Arm in die Höhe strecken. Mindestens einer der Schüler scheint außerdem das O.K.-Zeichen zu machen, das der rechtsextremen White-Power-Bewegung zugeschrieben wird.
Das Foto wurde laut US-Medien bereits im Frühjahr vor dem Schulball der Baraboo High School aufgenommen. Ein Dummejungenstreich, oder gar ein unglückliches Missverständnis? Offenbar nicht, wie einer der beteiligten Jugendlichen in einem persönlichen Statement klarstellt.
— Anne Marie Price (@annemariemavie) 12. November 2018
“Mein Name ist Jordan Blue, ich bin der Junge am äußersten rechten Rand des Bildes. […] Ich fühle mich unwohl wegen dem, was passiert ist. Ich konnte die Szenerie nicht mehr rechtzeitig verlassen, da das Bild binnen fünf Sekunden geknipst wurde. Der Fotograf forderte uns dazu auf, den Gruß zu machen. Ich verzichtete, da ich es mit meinen moralischen Standards nicht vereinbaren konnte.”
Beteiligten drohen Konsequenzen
Zwar ist das bloße Zeigen des Hitlergrußes in den USA – im Gegensatz zu Deutschland – grundsätzlich nicht verboten. Dennoch reagierte die zuständige Leiterin der Schulbehörde, Dr. Lori Mueller, in einer Stellungnahme an alle Eltern, die ihren Nachwuchs auf die Baraboo High School schicken, mit deutlichen Worten.
The Baraboo School District sent the following letter to parents this afternoon in response to a photo circulating on social media. pic.twitter.com/0IXNUdLeRD
— Baraboo Schools (@barabooSD) 12. November 2018
“Wir sind wegen des Bildes in Alarmbereitschaft. Die Schulaufsicht und lokale Behörden stellen Nachforschungen an und befragen die beteiligten Schüler sowie deren Familien, um die Hintergründe zu erforschen. […] Um eines klarzustellen: Hass hat im Schulbezirk Baraboo keinen Platz.”
Neben zahlreichen schockierten Menschen in den sozialen Medien, reagierte auch die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau auf Twitter mit dem Zitat des Holocaust-Überlebenden Roman Kent:
“We must all teach our children #tolerance and #understanding, both – at home and in school. For tolerance cannot be assumed… it must be taught. We all must make it clear that hate is never right and love is never wrong!” (Roman Kent, #Auschwitz survivor) https://t.co/jxdv5LHS5G
— Auschwitz Memorial (@AuschwitzMuseum) 12. November 2018
“Wir müssen alle unseren Kindern Toleranz und Verständnis beibringen, zuhause und in der Schule. Denn Toleranz kann nicht vorausgesetzt werden… sie muss gelehrt werden. Und wir müssen deutlich machen, dass Hass niemals richtig ist und Liebe niemals falsch!”