Armbrustschütze greift israelische Botschaft an

Armbrustschütze greift israelische Botschaft an

In Belgrad hat ein mit einer Armbrust bewaffneter Mann die israelische Botschaft angegriffen. Wie das serbische Innenministerium mitteilt, verletzte er einen serbischen Polizisten, der die israelische Botschaft bewachte. Der Polizist erschoss den Angreifer.

Sowohl von serbischer als auch israelischer Seite hieß es, erste Hinweise deuteten darauf hin, dass es sich um einen terroristisch motivierten Angriff handelte.

Innenminister Ivica Dacic erklärte, der Angreifer habe einen Bolzen auf den Polizisten abgefeuert und ihn am Hals getroffen. Er sagte, der Polizist habe dann „zur Selbstverteidigung" seine Waffe verwendet, um auf den Angreifer zu schießen. Der sei seinen Verletzungen erlegen.

Der Polizist sei bei Bewusstsein gewesen, als er in das Hauptkrankenhaus Belgrads gebracht wurde, wo ihm der Bolzen aus dem Hals entfernt werden soll, hieß es in der Erklärung des Innenministeriums weiter.

Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums sagte, dass „heute in der Nähe der israelischen Botschaft in Belgrad ein Terroranschlagsversuch stattgefunden hat“. Der Sprecher sagte, die Botschaft sei geschlossen und kein Botschaftsmitarbeiter sei verletzt worden.

Inennminister Dacic sagte Reportern, dass „wir noch immer über mögliche Motive sprechen“.

Er fügte jedoch hinzu: „Jetzt deuten alle Anzeichen darauf hin, dass das Motiv mit Terrorismus zu tun hat. Denn es gibt kein anderes Motiv, warum jemand einen Polizisten vor der israelischen Botschaft angreifen würde.“

Dacic sagte, eine Person sei in der Nähe des Tatorts festgenommen worden. Die Polizei untersucht ein mögliches Netzwerk und Verbindungen zu ausländischen Terrorgruppen, fügte er hinzu.

Täter Milos Z. (25) offenbar radikaler islamischer Konvertit

„Es gibt Hinweise darauf, dass es sich um Personen handelt, die den Sicherheitsorganen bereits bekannt sind, die Wahhabitenbewegung“, sagte Dacic. „Aber das ist noch nicht bestätigt.“

Bei dem Täter handelt es sich nach Angaben von Inennminister Dacic um den 25-jährigen Milos Z. aus Novi Pazar. Er habe den religiösen Namen Salahudin angenommen. Milos Z. sei zum islamischen Extremismus konvertiert. Er stamme ursprünglich aus Mladenovac, einer Stadt südlich von Belgrad. Nach Angaben des Innenministers sind an verschiedenen Orten Kontrollen und Durchsuchungen im Gange, um Licht in die Kontakte des Mannes zu bringen.

Erhöhte Scherheitsmaßnahmen in Belgrad

Die Behörden haben für Belgrad die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Betroffen sind Botschaften und Regierungsgebäude, aber auch öffentliche Orte wie Einkaufszentren und andere belebte Bereiche.

Die israelische Botschaft befindet sich unweit der US-Botschaft in einem gehobenen Belgrader Viertel. Sie wird von einer Eliteeinheit der Polizei bewacht, deren Beamte mit automatischen Waffen ausgerüstet sind.

Serbien hat während des Kriegs in Gaza enge Beziehungen zu Israel unterhalten