Attentäter von Ansbach erhielt vor der Tat Abschiebe-Anordnung

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Der 27-Jährige, der am Sonntagabend im fränkischen Ansbach eine Bombe zündete, sich dabei selbst in die Luft sprengte und 15 Menschen verletzte, sollte offenbar nach Bulgarien abgeschoben werden. Das bestätigte jetzt der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in einem Statement laut der “Welt”.

Der Attentäter von Ansbach war über Bulgarien in die EU eingereist. Hier wurde er erstmals als Asylbewerber registriert. Von Bulgarien aus reiste der Mann weiter nach Deutschland, wo sein Asylantrag vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) jedoch nicht bewilligt wurde. Seine Rückführung nach Bulgarien wurde angeordnet, dann jedoch wieder aufgehoben, da der 27-Jährige unter gesundheitlichen Problemen litt.

Nicht einmal zwei Wochen bevor es zu der Attacke in Ansbach kam, erreichte den Täter dann jedoch eine neue Abschiebeanordnung. Er müsse nach Bulgarien zurück, hieß es darin – dem Dublin-Verfahren nach sind die Länder für asylsuchende Flüchtlinge zuständig, über die diese zuerst in die EU eingereist sind. Innerhalb von 30 Tagen hätte diese Abschiebung vollzogen werden müssen.

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Der bayrische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will derweil eine härtere Abschiebungspolitik durchsetzen. “Bislang bestand Konsens, dass man abgelehnte Asylsuchende nicht in ein Kriegsgebiet abschiebt”, äußerte er sich im Gespräch mit dem “Rheinischen Merkur”. Man muss ernsthaft überlegen, wie solche Personen künftig behandelt werden, wenn sie mit dem Gesetz in Konflikt kommen beziehungsweise wenn von ihnen eine Gefahr ausgeht.“

Bild Copyright: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

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