Attentat: Giftanschlag: Europäer scheuen Verurteilung Putins

Wladimir Putin hat nicht nur die Präsidentschaftswahl gewonnen. Das zögerliche Handeln der Europäer bringt ihm einen weiteren Sieh ein.

Brüssel/Moskau.  Wladimir Putins Wahlsieg ist noch keine 24 Stunden alt, da geht der britische Außenminister Boris Johnson wieder in die Offensive. Die russischen Dementis zu dem Giftanschlag auf einen früheren Agenten im südenglischen Salisbury seien zunehmend "absurd", klagt Johnson in Brüssel vor dem Treffen der EU-Außenminister.

"Was wir hier sehen, ist die klassische russische Strategie, die Nadel der Wahrheit in einem Heuhaufen von Ablenkungen und Lügen zu verstecken." Doch könne Moskau niemanden mehr täuschen, warnt Johnson. Dann eilt er in den Sitzungssaal des Ratsgebäudes, um seine Außenministerkollegen über den neuesten Stand der Ermittlungen zu dem Giftanschlag zu unterrichten.

Aber das Ergebnis der Beratungen fällt anders aus als erwartet: Die EU-Minister erklären zwar ihre "uneingeschränkte Solidarität" mit Großbritannien, können sich aber nicht auf eine klare Schuldzuweisung an Russland einigen. Vorsichtig erklären sie nur, die EU nehme die Einschätzung Großbritanniens "sehr ernst", dass höchstwahrscheinlich Russland für den Anschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter verantwortlich sei. Zugleich fordern sie Russland auf, alle Fragen in Zusammenhang mit dem Nervengift umgehend zu beantworten.

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