Attentat in Jerusalem: Israelischer Aktivist niedergeschossen

Attentat in Jerusalem: Israelischer Aktivist niedergeschossen

Am Mittwochabend beschlossen mehrere Schüsse eine Konferenz in Jerusalem: Jehuda Glick, ein offenbar rechtsgerichteter israelischer Aktivist, wurde von einem bisher Unbekannten angeschossen. Medienberichten zufolge haben ihn die Kugeln nicht nur an der Hand, sondern auch im Bauch, im Hals und in der Brust getroffen. Das Krankenhaus, in dem das Opfer derzeit behandelt wird, gab inzwischen bekannt, dass Jehuda Glick inzwischen stabil sei, er jedoch noch immer in Lebensgefahr schwebe.

Laut eines Radioberichtes aus Jerusalem habe der Aktivist an einer Konferenz teilgenommen, in der es um die andauernden Konflikte um den Tempelberg, eine der heiligen Stätten des Islam, ging. Jehuda Glick steht einer Organisation vor, die auf eben jenem Berg einen jüdischen Tempel errichten wollte. Wie "Spiegel Online" berichtet, stellt die Gruppierung erst vor drei Jahren auf dem Tempelberg einen riesigen goldenen Leuchter auf, um an dem israelisch-palästinensischen Brennpunkt ein Zeichen zu setzen.

Die Motive des Schützen sind bisher unklar, ebenso dessen Identität. "Es ist noch zu früh, um über die Motive des Attentats zu sprechen", äußerte sich Luba Samri, Sprecherin der lokalen Polizei, in einem ersten Statement. Bisher sei nur bekannt, dass der Unbekannte einen Helm trug und mit einem Motorrad im Anschluss an die Tat die Flucht ergriff. Israelische Medien schließen einen Zusammenhang zwischen der Tat und den Streitigkeiten um den Tempelberg nicht aus. Ein Abgeordneter der Likud-Partei habe dem Radio berichtet, dass es sich bei dem Täter um einen Mann mit arabischem Akzent gehandelt habe und zunächst noch mit dem Opfer gesprochen habe, bevor er ihn niederschoss.

Bild Copyright: AFP