Außer Kontrolle? 50 Tote bei Anschlag von Dschihadisten in Burkina Faso

In Burkina Faso gibt es mehr und mehr Angriffe bewaffneter dschihadistischer Gruppen. Zuletzt wurden am 25. Mai 2022 in Madjoari - einer Kleinstadt mit etwa 20.000 Bewohnerinnen und Bewohnern - offiziellen Angaben zufolge etwa 50 Menschen getötet. Einigen Quellen zufolge sollen nur Männer getötet worden sein. Zuvor hatte es schon mehrere Angriffe auf Soldaten und Zivilpersonen gegeben.

Der jüngste war der blutigste Anschlag seit vor etwa einem Jahr in Solhan 132 Menschen getötet wurden.

In Madjoari wurde auch auf Menschen geschossen, die versuchten, vor der Gewalt zu flüchten.

Militärmachthaber Paul-Henri Sandaogo Damiba, der im Januar den gewählten Präsidenten gestürzt hatte, machte sich in Madjoari ein Bild der Lage. Der 41-Jährige regiert derzeit als Übergangspräsident an der Spitze einer Militärjunta. Er hatte seinem Vorgänger vorgeworfen, (Ex-)Präsident Roch Marc Kaboré tue nicht genug gegen die dschihadistische Gewalt im Land. Anfang April hatte der Militärchef einen Dialog mit den dschihadistischen Gruppen in "lokalen Komitees" ins Leben gerufen.

Mehrere Orte in Burkina Faso werden de facto von Dschihadisten mit Verbindungen zu Al Kaida und dem sogenannten Islamischen Staat kontrolliert.

Schon seit Jahren versuchen viele Menschen, aus diesen Regionen zu fliehen - vor allem weil es in den von Dschihadisten beherrschten Gegenden oft nicht genug zu essen gibt.

In ganz Burkina Faso leben etwa 21 Millionen Menschen.