Aufmarsch: Neonazis wollen am Sonnabend durch Spandau marschieren

Rechte demonstrieren immer wieder in Berlin

Mindestens 500 Neonazis wollen am Sonnabend an den 30. Todestag des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß erinnern, der sich am 17. August 1987 im Kriegsverbrecher-Gefängnis der Alliierten an der Spandauer Wilhelmstraße erhängt hatte. Das von einigen Politikern geforderte Verbot wird es offenbar nicht geben. "Das ist derzeit nicht in der Diskussion", sagte eine Polizeisprecher am Dienstag. Gegen den Aufmarsch der rechten Szene formiert sich aber breiter Widerstand.

Den Aufruf des Spandauer Bündnisses gegen Rechts zu einer Gegenkundgebung und -demonstration haben auch Wohlfahrtsorganisationen, Kirchen, Gewerkschaften, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), Linke und Grüne unterzeichnet. Auch die Sozialdemokraten haben sich kurzfristig entschieden, zum Protest aufzurufen. "Die Berliner SPD unterstützt den Aufruf und ruft dazu auf, sich der neonazistischen Demonstration entgegenzustellen", heißt es in einer Erklärung vom Dienstag.

Weil die rechte Szene für den Termin nicht nur bundesweit, sondern auch im Ausland mobilisiert hat, rechnet die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus mit "deutlich mehr" als den bisher angemeldeten 500 Teilnehmern. In einigen Berliner Bezirken waren gefälschte Fahndungsplakate der Polizei aufgetaucht, mit denen nach "dem Mörder von Rudolf Heß" gesucht wird. Einige Plakate sollen mit Rasierklingen und Glasscherben präpariert worden sein. Neonazis verbreiten bis heute die Legende, Heß sei von den Alliierten ermordet worden.

Resolution gegen den...

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