Zu unheimlich: Werbeaufsicht verbietet Spotify das Schalten von Horrorwerbung

Diese dämonische Puppe spielt in dem umstrittenen Werbespot eine entscheidende Rolle. (Screenshot: YouTube/Spotify)
Diese dämonische Puppe spielt in dem umstrittenen Werbespot eine entscheidende Rolle. (Screenshot: YouTube/Spotify)

Der schwedische Musikstreamingdienst Spotify produzierte im Sommer 2018 einen 60-sekündigen Werbeclip, der “tödlich gute Songs” auf seiner Plattform bewirbt. Der Clip im Stil eines Horrorfilms hat die Kinder einer Britin so sehr verschreckt, dass diese bei der britischen Werbeaufsicht ASA Beschwerde einlegte. Mit Erfolg: Spotify soll den Clip nun, kurz vor Halloween, nicht mehr schalten.

“Ich weiß, dass der Song super ist, mit seiner eingängigen Melodie und dem Mitsingtext”, sagt die junge attraktive Frau zu ihrem nicht minder ansehnlichen Mitbewohner. “Doch wir können ihn nicht mehr spielen!” Denn immer, wenn sie die ersten Takte des Popsongs “Havana” von Camila Cabello anspielen, erscheint eine dämonische Harlekin-Puppe, die den Twens mörderisch auf die Pelle rückt. Doch sie können es nicht lassen: Der Song ist einfach zu gut.

Der 60-sekündige Spotify-Werbespot soll den Slogan “Killersongs, denen du nicht wiederstehen kannst” verbildlichen. Und so kommt der augenzwinkernde Spot im Gewand eines Trailers für einen Teenie-Horrorfilm daher. Der Humor hinter der Mörderpuppe ist aber gerade für Kinder nicht zu erkennen. Und so entschied die Behörde für freiwillige Selbstkontrolle der britischen Werbeindustrie, die Advertising Standards Authority (ASA), dass der Spot übers Ziel hinausschießt.

Dem Urteil ging die Beschwerde einer Mutter voraus, deren Kinder die 30-sekündige Version des Videos gesehen hatten. Die entschärfte Version des Clips wurde zwischen YouTube-Videos geschaltet, die sich an Kinder ab 10 Jahren richten. Doch auch diese Version sei für Kinder ungeeignet, urteilte die ASA und legte Spotify nahe, auf den Clip zu verzichten. Das schwedische Unternehmen nahm den Horrorspot daraufhin aus dem Sortiment und entschuldigte sich bei allen, die durch das Video zu sehr erschreckt wurden.

Nun wird die Horrorwerbung also nicht mehr geschaltet, dafür aber tausendfach angeklickt. Das bedeutet kostenlose Werbung für Spotify und für den Popsong der kubanischen Sängerin Camila Cabello.