Warum der Aufstand gegen Schulz die SPD in eine größere Krise führen könnte als bisher gedacht

SPD-Chef Martin Schulz steht vor dem Sonderparteitag in Bonn unter Druck
SPD-Chef Martin Schulz steht vor dem Sonderparteitag in Bonn unter Druck

Die SPD steht beim Parteitag am Sonntag vor einer Schicksalsentscheidung. Mal wieder. Die Sondierungen sind seit fast einer Woche zu Ende. Doch die Ergebnisse spalten die Partei. Soll sie den nächsten Schritt zur ungeliebten Großen Koalition machen oder Koalitionsverhandlungen abblasen und Partei und Land möglicherweise ins Chaos stürzen?

Martin Schulz und Andrea Nahles, der Partei- und die Fraktionsvorsitzende, haben sich entschieden. Sie wollen die Große Koalition. Auch der konservative „Seeheimer Kreis“ ist dafür. Ulla Schmidt zum Beispiel. Die 68-Jährige gehörte als Gesundheitsministerin zum ersten Merkel-Kabinett. Sie stammt zudem aus Nordrhein-Westfalen, dem mitgliederstärksten und wichtigsten Bundesland der Sozialdemokraten. „Wir haben bei den Sondierungen viel erreicht“, sagt sie im Gespräch mit Business Insider. „Wenn auch der Koalitionsvertrag gut wird, dann ist mir nicht bange.“

Viele im linken Flügel sehen das anders. Sie vermissen die sozialdemokratische Handschrift. Am lautesten wettern die Jusos. Sie wollen mit Kanzlerin Angela Merkel nicht mehr koalieren. „Nach so vielen Jahren Großer Koalition ist es klar, dass Ermüdungserscheinungen kommen“, sagt Schmidt. „An den Problemen der SPD ist Merkel aber nicht schuld. Wir haben unseren Anteil am Erfolg der Koalition nicht gut genug verkauft.“

SPD-Spitzenriege ist für Koalitionsverhandlungen

Beim Parteitag am Sonntag kommt es zum ersten Showdown. Erhalten Schulz und Nahles die Mehrheit, sind sie nicht aus dem Schneider. Die SPD-Basis wird am Ende noch über den fertigen Koalitionsvertrag entscheiden. Sollten Schulz und Nahles dagegen schon beim Parteitag scheitern, droht den Sozialdemokraten eine große Krise, wie ein Politologe und SPD-Kenner nun erklärt.

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