Ausstellung: Viele Tage der Begegnung

Mit viel Idealismus dabei: Direktor Matthias Einhoff vom ZK/U. Er sitzt auf einem Container, wo sogar die Bienen ihre Mini-Häuschen haben

Ein Truppe junger Briten sitzt vorne an der Rampe, die Mate-Flaschen wandern hin und her. Kleiner Adrenalin-Push, gleich geht es hinunter in das Kellergewölbe, wo die Beats aus Lautsprechern zu den Videos wummern. Hier im Zentrum für Kunst und Urbanistik (kurz: ZK/U) hat die diesjährige Berlin Biennale einen alternativen Spielort gefunden. Der frühere Güterbahnhof fungiert als Gegenspieler zur altehrwürdigen Institution der Akademie der Künste und dem etablierten, modernisierten Ausstellungshaus Kunst-Werke in Mitte. Und ist auf jeden Fall eine Entdeckung, direkt im Moabiter Kiez, umrandet vom Stadtgarten mit der riesigen Schaukel und den Gemeinschaftsparzellen, wo Lavendel blüht. Gerade schaufelt eine junge Frau eine Tomatenstaude aus der Erde. Von der alten Ladefläche, jetzt Terrasse mit Bierausschank, gibt es einen herrlichen unverstellten Blick hinüber auf den imposanten Westhafen.

Matthias Einhoff (46), einer der drei Direktoren, kommt in kurzen Hosen aus der großen Halle. Dort wird gerade gewerkelt für das nächste Abendevent. Das Wort „Direktor“ passt irgendwie nicht zu ihm, doch so steht es auf dem schwarzweißen Visitenkärtchen, das er aus der Hosentasche zieht. Hier im ZK/U wirkt alles wie eine große, lockere und muntere Kunst- und Künstler-WG mit Bar und jeder Menge Spaß und Austausch. 14 sparsam möblierte Ateliers gibt es auf zwei Stockwerken. In diesem Sommer mit der Biennale ist es etwas anders. Sechs der 14 Studios im Erdgeschoss samt Kellergewölbe sind für die La...

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