„Wie Barbaren“: Italiener zeigt deutsche Influencer an, die eine 100.000-Euro-Statue zerstört haben sollen

Varese ist eine Provinz im Norden Italiens mit vielen historischen Gebäuden (Symbolbild). - Copyright: © Marco Bottigelli / getty images
Varese ist eine Provinz im Norden Italiens mit vielen historischen Gebäuden (Symbolbild). - Copyright: © Marco Bottigelli / getty images

Als Provinz im Norden Italiens liegt Varese nicht nur in schönster Natur, sondern ist auch nur eine Stunde von der Millionenstadt Mailand entfernt. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum eine Gruppe deutscher Influencer (alle zwischen 25 und 30 Jahren) diesen Ort auswählte. In einer historischen Villa in Varese feierten sie einen Geburtstag, wie der „Merkur“ berichtete. Auch das Model Janis Danner soll laut „Focus“ vor Ort gewesen sein.

Die 17 Gäste fühlten sich offenbar ein bisschen zu wohl und vergaßen, sich an die Hausregeln zu halten. Im Magazin "La Repubblica" berichtete der Verwalter der italienischen Villa, dass die Touristen sich an wenige Regeln hielten. Sie verwüsteten das Haus und kletterten herum, um die perfekten Selfies zu machen. Das Fass zum Überlaufen brachten sie mit der Zerstörung der historischen Statue vor dem Haus. Sie war laut Angaben des Verwalters aus dem 19. Jahrhundert und 100.000 Euro wert.

Das zweihundert Jahre alte Kunstwerk ist zerstört

Das Verhalten erinnerte ihn an „wilde Barbaren“, berichtet Bruno Golferini, der Verwalter der Villa aus Varese. Er selbst wuchs in der Villa auf. Die Statue — die in einem Brunnen vor dem Haus steht — war schon immer ein bedeutender Teil des Hauses. Deswegen sei es Gästen in der Hausordnung ausdrücklich verboten, den Brunnen überhaupt zu betreten. Doch daran hielten sich sechs der deutschen Gäste nicht.

Die Überwachungskamera zeichnete das Geschehen auf: Zwei der deutschen Gäste kletterten in den Brunnen und hingen sich an die Statue. Beide verloren das Gleichgewicht und kippten zur Seite — samt der Skulptur. Das fast zweihundert Jahre alte Kunstwerk ist zerstört. Bruno Golferini beschreibt den Schaden laut „Merkur“ als „irreparabel“.

Die Täter zeigen keine Reue

„Sie war das Symbol des Hauses, in gewissem Sinne sein Beschützer“, sagt Golferini über die Statue. Selbst Experten konnten das Werk nicht mehr retten. Und die Täter selbst zeigten nicht einmal Einsicht. „Sie sagten, dass diese Statue aus Sand sei und dass sie mir, wenn ich gewollt hätte, 200 Euro als Entschädigung hinterlassen hätten.“

Golferini reichte eine Anzeige bei der Polizei ein und laut „Merkur“ wurde sogar Interpol involviert. Er richtete sich außerdem an die italienische Zeitschrift "La Repubblica". Auch das Video der Überwachungskamera, die die Tat filmte, kursiert im Netz. Die Influencer äußerten sich noch nicht öffentlich zu ihrer Tat.

md