Bayerischer Anti-AfD-Song sorgt im Netz für Furore

Es ist mehr als ein Lied – es ist ein dialektales Plädoyer. Gegen den Rechtsruck in Bayern und, vor allem, die AfD. Der Song “Mia ned.“ (“Wir nicht”) wird kurz vor der bayerischen Landtagswahl zum viralen Hit in den sozialen Netzwerken.

Ein Anti-AfD-Lied macht im Netz lautstark auf sich aufmerksam. (Bild: Getty Images)
Ein Anti-AfD-Lied macht im Netz lautstark auf sich aufmerksam. (Bild: Getty Images)

Sänger ist der Künstler und Liedermacher Roland Hefter. Ein sympathischer Typ mit langen Haaren, Lederhosen und Gitarre. So läuft er in seinem Clip durch die Straßen der Münchner Innenstadt und singt im lupenreinen Boarisch. Über die AfD und ihr Parteiprogramm. Darüber, dass sich die Leute vor der Wahl bitte informieren sollen, bevor sie blindlings ihr Kreuz machen.

Immer mehr Klicks in den sozialen Netzwerken

In jedem Viertel, das er durchquert, heben Menschen die Köpfe, schauen ihm nach und folgen Hefter und seiner Melodie schließlich weiter durch die Stadt. Junge und Alte, Obdachlose und Anzugträger, Hipster und Marktfrauen. Viele haben einen aufgespannten Regenschirm dabei.

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Die Botschaft für ein tolerantes, weltoffenes Bayern kommt an. Seit der Veröffentlichung wurde “Mia ned“ fast 200.000 Mal bei Youtube aufgerufen. Den Klickrekord bricht das Video bei Facebook: hier knackt der Clip bald die Zwei-Millionen-Grenze. Bis zum Münchner Wiesn-Hit hat es der Song schon gebracht.

Hinter dem Video steht aber nicht nur der Künstler Hefter. Entstanden ist der AfD-kritische Clip aus der Initiative “Künstler mit Herz“. “Dass es so reinhaut, haben wir uns gewünscht, aber nicht erwartet“, sagte Sprecherin Andrea Hailer im Gespräch mit der Zeitschrift NEON.

Die fröhliche Atmosphäre ist ein bewusster Kontrast gegenüber den eher düsteren Videos und Bildern, die von der Partei gerne verbreitet werden. “Wir merken, dass gerade vor der Wahl sehr viel Angst geschürt wird“, sagt Hailer. Man wolle vor allem die Menschen zum Nachdenken anregen und ihnen nahe legen, die Wahlprogramme zu lesen.

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Und was sagt die AfD zu “Mia ned“?

Martin Sichert, Landesvorsitzender der AfD in Bayern, glaubt nicht, dass sich seine Wähler beeinflussen lassen. Laut NEON habe er sich zwar “ziemlich aufgeregt“ aber bis jetzt hätte ihn noch kein Anhänger seiner Partei darauf angesprochen.

Roland Hefter hat eine klare Antwort: “AfD im Landtag – da vergeht mir echt der Durscht.”

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