Gleichauf mit BVB: Heynckes trotz Zittersieg zufrieden

Jupp Heynckes feierte im dritten Pflichtspiel seit seiner Rückkehr als Trainer des FC Bayern den dritten Sieg

Zumindest das Ergebnis stimmte Jupp Heynckes positiv.

"Solche Spiele muss man gewinnen, das haben wir gemacht", sagte der Bayern-Trainer nach dem 1:0 (0:0)-Arbeitssieg beim Hamburger SV bei Sky.

Der Rekordmeister löste damit seine Pflichtaufgabe gegen den Tabellen-15. und zog nach Punkten mit Tabellenführer Borussia Dortmund gleich, mit einem Sieg mit fünf Toren Differenz wären die Münchner sogar am BVB vorbeigezogen. (Tabelle der Bundesliga)

Einzig Tolisso trifft - Sorgen um Müller

Mehr als ein Tor von Corentin Tolisso (52.) gelang den Münchnern aber trotz 50-minütiger Überzahl nach der Roten Karte für Hamburgs Gideon Jung nicht.

Zu allem Überfluss musste der erst zur Pause eingewechselte Torvorbereiter Thomas Müller nach nur zehn Minuten wegen muskulären Problemen im Oberschenkel wieder ausgewechselt werden. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

"Das Ergebnis von Dortmund am Nachmittag hat uns angespornt. Auf dem Platz konnten wir das nicht so umsetzen. Wir hatten einige Konzentrationsschwächen und das Tempo hat gefehlt", sagte Siegtorschütze Tolisso.

(Alle Highlights der Partie am Sonntag um 9.30 Uhr und 13.30 Uhr in Bundesliga Pur im TV auf SPORT1)

Bayern benötigen Steigerung für RB-Duelle

In den anstehenden Topduellen mit RB Leipzig in Pokal (Mittwoch, 20.30 Uhr im LIVETICKER) und Liga benötigen die Münchnern daher eine deutliche Leistungssteigerung.

"Wir werden über unser Spiel in der ersten Halbzeit reden. In der zweiten Halbzeit war es besser, da hatten wir viele hochkarätige Chancen. Aber wenn man die nicht macht, bleibt es eng", sagte Heynckes, dessen Serie hielt:

Im dritten Pflichtspiel seit seiner Rückkehr auf die FCB-Trainerbank gelang der dritte Sieg ohne Gegentor.

Heynckes erklärt Rotation

Seine Aufstellung wirbelte der 72-Jährige dafür kräftig durcheinander und brachte fünf frische Kräfte, darunter auch James und Tolisso.

Stars wie Jerome Boateng, Müller und Joshua Kimmich sollten vor den Leipzig-Prüfungen zunächst eine Pause erhalten. "Das Risiko bin ich eingegangen, weil wir jetzt permanent einen Mittwoch-Samstag-Rhythmus haben. So muss ich auch dosieren", erklärte Heynckes seine Maßnahme.

Gegen die zeitweise mit Fünferkette agierende HSV-Defensive fehlte Arjen Robben und Co. allerdings lange die zündende Idee, die Gastgeber glichen die individuelle Unterlegenheit in der Anfangsphase mit leidenschaftlichem Einsatz aus.

Gisdol: Rote Karte der Knackpunkt

"Wenn man das Spiel sieht, dann hat die Mannschaft alles Mögliche rausgeholt", haderte HSV-Trainer Markus Gisdol. "Bis zur Roten Karte haben wir wirklich ein sehr gutes Spiel gemacht. Dann war es ein Spiel unter besonderen Vorzeichen."

Nach einem ersten Fernschuss von Andre Hahn in die Arme von Bayern-Torwart Sven Ulreich (3.) herrschte bis zur 21. Spielminute und Robbens Versuch an das Außennetz des Tores von Christian Mathenia kaum Aufregung in den Strafräumen.

Bayern-Torjäger Robert Lewandowski hatte vor der Pause nur 13 Ballkontakte und blieb ohne Abschluss.

Müller ersetzt blassen James

Mit dem Wechsel schickte Heynckes Weltmeister Müller für den blassen James zur Belebung des Offensivspiels auf den Rasen und fuhr schnell den Ertrag ein.

Doch auch mit der Führung im Rücken agierten die Münchner längst nicht immer souverän. Hahn kam dem Ausgleich ziemlich nahe, als er Ulreich mit seinem Linksschuss alles abverlangte (53.).

Da der eingewechselte Thiago mit einem feinen Versuch aus der Distanz nur den Pfosten traf, gab der HSV die Hoffnung auf einen Punkt lange nicht auf und kämpfte verbissen. Eine Großchance bekam er nicht mehr, auf der Gegenseite scheiterte auch Tolisso am Pfosten (83.).

"Wenn man in einem solchen Spiel das 2:0 erzielt, dann ist man auf der Gewinnerstraße. So mussten wir bis zur letzten Minute zittern", bilanzierte Heynckes, der dennoch zufrieden die Heimreise antreten konnte.