Beach-Boys-Musikgenie: Brian Wilson im Admiralspalast: Einer hat überlebt

Brian Wilson (Archivbild)

Noch bevor sich die schweren, roten Vorhänge öffnen, bevor irgendjemand zu sehen ist auf der Bühne im Admiralspalast, da hustet einer hinter dem Vorhang. War er das? War das ein Beach-Boy-Husten? Als wolle es sagen: Loslegen, wir haben nicht ewig Zeit.

Wie auf dieses Zeichen hin tut sich die Bühne auf und da sitzt er plötzlich hinter einem weißen Piano: Brian Wilson, 76 Jahre alt, Mastermind der Beach Boys, Überlebender. Seinen Platz dort wird er den ganzen Abend nicht verlassen. Gebrechlich wirkt Wilson, diese tragische Ikone der Popgeschichte. Seine genialischen Songs aber haben kaum an Strahlkraft verloren. Sein Meisteralbum „Pet Sounds“ von 1966, wegen dessen Aufführung er vor allem nach Berlin gekommen ist, hat auch 2018 nur wenig von seiner Magie eingebüßt.

Wo sind die Gedanken des Brian Wilson

Was Brian Wilson an diesem Abend im nahezu ausverkauften Admiralspalast aber selbst zum Konzert beiträgt, ist kaum fassbar: So sitzt er zwar im Mittelpunkt der Bühne hinter seinem Piano, doch sind seine Beiträge zu den typischen Harmoniegesängen der Beach Boys und sein Klavierspiel meist kaum zu hören. Man erwischt sich, vergessen zu haben, dass Wilson tatsächlich auf der Bühne sitzt. Und erwischt ihn, wie seine Blicke Punkte an der Decke fixieren, seine Gedanken weit weg scheinen: in Kaliforninen vielleicht oder bei seiner Frau Melinda und den sieben Kindern.

Doch seine elf grandiosen Musiker glänzen dafür umso mehr. Der Meisterkomponist beglaubigt ihren Auftritt mit seiner Anwesenh...

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