Beängstigende Nasa-Visualisierung zeigt Anstieg des Meeresspiegels über 30 Jahre

Eine neue Nasa-Visualisierung zeigt den Anstieg des Meeresspiegels auf der ganzen Welt zwischen 1993 und 2022, als ob man ihn durch das Bullauge eines Schiffes betrachten würde.

Die Visualisierung zeigt die Veränderung des globalen Meeresspiegels durch ein kreisförmiges Fenster, als würde man aus einem halb versunkenen Schiff auf die Welt blicken.

Während dieser drei Jahrzehnte ist der Meeresspiegel nach Angaben der Nasa um mehr als neun Zentimeter angestiegen.

Wissenschaftler haben davor gewarnt, dass sich das Abschmelzen des antarktischen Eises beschleunigt. Würde das gesamte Eis der Antarktis schmelzen, würde der globale Meeresspiegel um etwa 61 Meter steigen.

Wie die Grafik erstellt wurde

Die Visualisierung verwendet Daten vom Multi-Mission Ocean Altimeter Data for Climate Research und wurde von AJ Christensen, einem Datenvisualisierer für das Scientific Visualization Studio (SVS) der Nasa, erstellt.

Die Nasa erklärt: „Da sich der Planet erwärmt und das Polareis schmilzt, steigt der durchschnittliche Meeresspiegel weltweit an. Obwohl die genaue Höhe des Meeresspiegels aufgrund lokaler geografischer Gegebenheiten, des Klimas im Laufe der Zeit und der dynamischen Wechselwirkungen von Flüssigkeiten mit der Schwerkraft und der Planetenrotation variiert, beobachten Wissenschaftler die Entwicklung des Meeresspiegels, indem sie die Messungen mit einem 20-jährigen räumlichen und zeitlichen Mittelwert vergleichen.“

„Diese Visualisierungen verwenden die visuelle Metapher eines versenkten Bullauges, um zu beobachten, wie weit unsere Ozeane zwischen 1993 und 2022 gestiegen sind.“

Bei Betrachtung auf einem 85-Zoll-Ultra-HD-Display entsprechen die Messmarkierungen im Video genau dem realen Meeresspiegelanstieg.

Wird die Auswirkung des Klimawandels auf die Weltmeere unterschätzt?

Forscher haben davor gewarnt, dass wir die Auswirkungen des Klimawandels auf den Meeresspiegel möglicherweise unterschätzen.

Das Schmelzen des grönländischen Eisschildes wird den Meeresspiegel weltweit ansteigen lassen, aber Wissenschaftler haben dieses Jahr davor gewarnt, dass wir die Auswirkungen möglicherweise um 200 % unterschätzen.

Neue Forschungsergebnisse über die Funktionsweise der ‚Grundlinie‘ – wo ein Eisschild vom Boden in den Untergrund übergeht – deuten darauf hin, dass die Gletscher viel schneller schmelzen könnten als erwartet.

Forscher, die am Petermann-Gletscher im Nordwesten Grönlands arbeiteten, fanden heraus, dass sich die Grundlinie verschiebt und es warmem Wasser ermöglicht, unter den Gletscher zu gelangen.

Die neue Studie zeigt, dass warmes Ozeanwasser durch bereits existierende subglaziale Kanäle unter das Eis eindringt, wobei die höchsten Schmelzraten an der Grundlinie zu verzeichnen sind.

Die Forscher der University of California Irvine und des Jet Propulsion Laboratory der Nasa erklärten, ihre Ergebnisse könnten bedeuten, dass die Klimabehörden das Ausmaß des künftigen Meeresspiegelanstiegs, der durch den Rückgang des Polareises verursacht wird, erheblich unterschätzen.

Rob Waugh