Bekannter Neonazi Honsik solidarisiert sich mit Xavier Naidoo

Xavier Naidoo steht wegen vermeintlicher Nähe zu Reichsbürgern immer wieder unter Beschuss.(Bild: AP Photo)<br>
Xavier Naidoo steht wegen vermeintlicher Nähe zu Reichsbürgern immer wieder unter Beschuss.(Bild: AP Photo)

Eine rechtsextreme Solidaritätsbekundung für den deutschen Soul-Sänger Xavier Naidoo gab es kürzlich vom bekannten österreichischen Neonazi Gerd Honsik.

Er selbst empfindet seine Lieder wohl als Bekenntnis zu Liebe, Wahrheit, Glaube und Freiheit. Das sieht ein Großteil der Bevölkerung aber etwas anders. Längst steht Soulsänger Xavier Naidoo wegen seiner Nähe zu Verschwörungstheorien und aufgrund von allerlei fragwürdigen politischen Aussagen im Kreuzfeuer der Kritik. Naidoo wird eine Nähe zu Reichsbürgertum, Pegida und rechten Kreisen attestiert – Vorwürfe, die er selbst zwar abstreitet, mit Auftritten wie jenem auf einer Reichsbürger-Demo aber nicht wirklich zu widerlegen vermag.

Welche Geister der Soul-Sänger mit Texten wie dem kontroversen Song „Marionetten“ beschwor, dürfte ihm nun allerdings bewusst werden. Die neueste Solidaritätsbekundung für Naidoo kommt nämlich vom bekannten österreichischen Neonazi Gerd Honsik. Honsik gilt als eine der Schlüsselfiguren in der österreichischen rechtsradikalen Szene, saß unter anderem wegen Holocaust-Leugnung in Haft.

Honsik widmete dem Sänger während eines Radioauftritts beim Sender „Radio Deutschösterreich“ ein Lied mit folgenden Worten: „Die folgende Ballade widme ich dem politisch verfolgten Sänger Xavier Naidoo“. Dann sang er: „Sing deinen Song, Naidoo, wider die westlichen Werte! Bleibe Lug und Trug auf der Fährte, Sohn Deutschlands Du!“. Das berichtet die italienische Seite „Südtirol News“. Der Titel von Honsiks Ballade: „Endkampf um Mittelerde“.

Gerd Honsik wurde 2009 wegen Holocaustleugnung zu fünf Jahren Haft verurteilt, später wurde die Haftstrafe auf vier Jahre reduziert.
Gerd Honsik wurde 2009 wegen Holocaustleugnung zu fünf Jahren Haft verurteilt, später wurde die Haftstrafe auf vier Jahre reduziert.

Xavier Naidoo als Ikone der neuen Rechten? Selbst wenn Naidoos Beteuerungen, er habe mit der rechten Szene nichts am Hut, stimmen, dürfte es spätestens durch eine Solidaritätsbekundung wie jener durch Honsik offensichtlich sein, dass Naidoos fragwürdige Politkommentare (unter anderem, dass Deutschland ein von der USA besetztes Land sei) und kontroverse Texte zumindest den Falschen in die Hände spielt. Naidoos Distanzierungsversuche fielen zudem nur wenig überzeugend aus – auch wenn er im Mai auf seiner Facebook-Seite schrieb: Ich widerspreche daher auch jeglicher Instrumentalisierung meiner Musik und Texte durch entsprechende politische Gruppierungen.


„Jagd auf Naidoo“ titelte die Zeitschrift „Compact“ in einer Coverstory. Wessen Geistes Kind das Magazin ist, zeigt sich allein in diesem Heft auch in anderen Headlines wie „Macron – Rotschilds Präsident“ und „Bundeswehr – Erfindung einer Terrorzelle“. Solidarität für Naidoo seitens des rechten politischen Spektrums ist nichts Neues – mit der Solidaritätsbekundung von Gerd Honsik hat diese Causa aber einen neuen brisanten Tiefpunkt erreicht.