Beliebte Fehler beim Tragen vom Mundschutz

Neben Handhygiene und ausreichendem Abstand zu den Mitmenschen ist das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes eine der effektivsten Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus. Die Maske kann allerdings nur dann ihre Wirkung tun, wenn sie korrekt verwendet wird. Worauf man unbedingt achten sollte.

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Vor dem Anlegen auch die Hände gewaschen? Viele wichtige Regeln beim Mundschutz werden weiterhin von vielen missachtet (Symbolbild: Getty Images)

Obwohl der Mundschutz zum festen Bestandteil unseres Alltags geworden ist, machen viele Menschen immer noch entscheidende Fehler - sei es aus Flüchtigkeit oder Unwissen. Diese können jedoch die Wirksamkeit der Masken deutlich beeinträchtigen.

Eine Umfrage des US-amerikanischen Mundschutz-Herstellers Signs brachte einige der nach wie vor häufigen Fehler beim Tragen und Handhaben von Masken:

Fehler 1: Kein Händewaschen vor und nach dem Anlegen der Maske

Der Umfrage zufolge verzichtet ein Drittel vor dem Anlegen eines Mundschutzes jedoch auf das Händewaschen, und knapp die Hälfte macht es vor dem Abnehmen nicht.

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Das Robert Koch Institut (RKI) sowie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte empfehlen jedoch, sowohl vor als auch nach dem Auf- oder Absetzen der Maske die Hände gründlich zu reinigen - am effektivsten ist hierbei nach wie vor, sich mindestens 20 Sekunden lang die Hände zu waschen. Das verhindert, dass Erreger von der Hand auf die Maske oder das Gesicht gelangen.

Fehler 2: Den Mundschutz teilen

Es klingt unglaublich, aber ein Viertel der 1000 Umfrageteilnehmer gaben an, ihren Mundschutz schon einmal von jemand anderem nutzen zu lassen - und das, ohne ihn vorher zu waschen.

Experten raten jedoch dringend davon ab. Ganz abgesehen vom Coronavirus trägt jeder Mensch Viren und Bakterien mit sich herum, die zwar nicht immer eine Krankheit beim Wirt auslösen, sich aber dennoch auf der Maske absetzen und vom nächsten Träger eingeatmet werden können.

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Einzige Ausnahme: Wenn eine Mehrwegmaske aus Stoff bei mindestens 60 Grad gewaschen wurde, kann sie auch hergeliehen werden, wie Epidemiologe Rashid Chotani “HuffPost” bestätigte.

Fehler 3: Einwegmasken mehrmals verwenden

Obwohl FFP-Masken als Einwegprodukt vorgesehen sind, werden sie von vielen Verbrauchern öfter benutzt, teilweise sogar über mehrere Tage hinweg. Laut Jagdish Khubchandani, Professor für Gesundheitswesen an der New Mexico State University, wären jedoch zwei Tage schon zu viel. “Wegwerfmasken sollten nur einen einzigen Tag lang getragen werden und dann im Müll landen. Ihre Fähigkeit, Partikel zu filtern lässt schnell nach. Zudem können sie Mikroorganismen ansammeln und schmutzig werden”, sagte er “HuffPost”.

Throwing away single use medical  face mask. Packing it in one time plastic bag before throwing it in trash to prevent virus from spreading from mask to trash can and to people.
Einwegnahmen heißen aus guten Grund so: Nach jeder Verwendung oder zumindest jedem Tag sollten sie in den Müll (Symbolbild: Getty Images)

Daran ändert sich indes auch nichts, wenn man seine Einwegmaske wäscht - ganz im Gegenteil. 40,8 Prozent der Menschen tut dies laut der Signs-Umfrage. Waschen und Feuchtigkeit zerstören die Fasern jedoch erst recht, und die Wirkung lässt nach.

Fehler 4: Die Stoffmaske zu selten waschen

Ausdrücklich erwünscht ist das Waschen jedoch bei Alltagsmasken aus Stoff, die für den mehrmaligen Gebrauch gedacht sind. Bei mindestens 60 oder sogar 95 Grad sollten sie ausgewaschen werden. Doch wie oft sollte das geschehen? Darüber sind viele noch verunsichert.

Dr. Georg-Christian Zinn, Direktor Hygienezentrum Bioscientia, riet RTL, die Stoffmasken bei täglichem Gebrauch auch täglich zu waschen. Wer das nicht jeden Tag leisten könne, sollte sich mehrere Exemplare zulegen. Bis zum Waschgang sollten die Masken in einem luftdichten Beutel oder Behälter aufbewahrt werden.

Fehler 5: Mund und Nase sind nicht vollständig bedeckt

Dies sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, und doch ziehen viele den Mundschutz der Bequemlichkeit zuliebe zwischendurch unter die Nase.

Das RKI weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass der Austausch von Tröpfchen und Partikeln die man beim Sprechen, Husten oder Niesen ausstößt, nur dann verhindert werden kann, wenn Mund und Nase bedeckt sind und die Maske an den Rändern möglichst eng anliegt.

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