Benjamin Jendro: GdP-Sprecher: "Wir haben in Berlin keine No-go-Areas"

GdP-Sprecher Benjamin Jendro

Benjamin Jendro ist Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Er wünscht sich mehr Kollegen an belebten Orten wie dem Alexanderplatz und zügigere Verfahren gegen Straftäter. Versäumnisse sieht er vor allem aufseiten der Politik.

Seit dem Fall Jonny K. ist die Gewalt am Alexanderplatz beständig gestiegen. Wie konnte es so weit kommen?

Benjamin Jendro: Die vielen Gewalttaten am und auf dem Alexanderplatz sind kein Phänomen der zurückliegenden Jahre. Der Fall Jonny K. hat aber dazu geführt, dass sich die mediale Darstellung und öffentliche Wahrnehmung verändert hat. Mittlerweile hat sich manifestiert, dass an diesem Ort seit Jahren viele Straftaten begangen werden, er einer der zentralen Anlaufpunkte für Kriminelle ist und sich die Zahl der Rohheitsdelikte auf konstant hohem Niveau befindet.

Was ist aus Sicht der Gewerkschaft der Polizei in den vergangenen Jahren versäumt worden?

Straftaten verhindern und sie im Nachgang als solche bewerten, kann man nur, wenn man dafür die nötigen Leute hat. Berlin wächst seit Jahren, zudem kommen immer mehr Touristen in die Hauptstadt. Entgegen diesem Trend hat man bei der Polizei über Jahre hinweg Personal eingespart. Die nicht ausreichende Personalstärke hat im Verbund mit einem steigenden Aufgabenvolumen dafür gesorgt, dass an belebten Orten wie dem Alexanderplatz keine dauerhafte Polizeipräsenz gewährleistet werden kann. Sie wäre ebenso wie zügigere Verfahren gegen Straftäter Grundlage für mehr Sicherheit.

Ist der Alexanderplatz eine No-go-A...

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