Berichte von brutaler Folter: Huthis verschleppen neun UN-Mitarbeiter
Mindestens neun Mitarbeiter der Vereinten Nationen sind im Süden von Jemen von den Huthi-Rebellen verschleppt worden. Das teilten die Behörden am Freitag mit.
Die USA versuchen, finanziellen Druck auf die Huthis auszuüben
Die Huthis sind mit zunehmendem finanziellen Druck und Luftangriffen der USA konfrontiert. Die Huthi-Rebellen kontrollieren den Schiffsverkehr im gesamten Korridor des Roten Meeres. Dort greifen sie internationale Schiffe an, als Vergeltung für den Krieg Israels gegen die Hamas in Gaza.
Auch im eigenen Land geht die Huthi-Gruppe hart gegen Andersdenkende vor. Kürzlich verurteilte sie 44 Menschen zum Tode.
"Totalitäre und erpresserische Praktiken"
Die jemenitische Mayyun-Organisation für Menschenrechte, die geholfen hatte, die verschleppten Mitarbeiter zu identifizieren, sagte: "Wir verurteilen diese gefährliche Eskalation aufs Schärfste: Die Verletzung der Vorrechte und Immunität der Mitarbeiter der Vereinten Nationen, die ihnen nach internationalem Recht zustehen."
"Wir betrachten sie als unterdrückerische, totalitäre und erpresserische Praktiken, um politische und wirtschaftliche Vorteile zu erlangen“, so die Organisation in einer Erklärung.
Aktivisten und Anwälte forderten die Huthis in einem offenen Online-Brief auf, die Inhaftierten unverzüglich freizulassen, und warnten andernfalls vor der Isolierung Jemens, da sie andernfalls „zur Isolierung des Landes von der Welt beitragen."
Bloomberg berichtete, dass die USA planen, den wirtschaftlichen Druck auf die Huthis weiter zu erhöhen, indem sie deren Einnahmequellen blockieren, darunter eine geplante saudische Zahlung in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar für die Gehälter von Regierungsangestellten in den von den Rebellen kontrollierten Gebieten.
Die Huthis foltern ihre Geiseln und setzen Kindersoldaten ein
In Jemen herrscht ein Bürgerkrieg. Mehr als 150.000 Menschen, darunter Kämpfer und Zivilisten, wurden getötet.
Tausende wurden während des Krieges von den Huthis verschleppt. Eine AP-Recherche ergab, dass einige Gefangene mit Säure verbrannt wurden, wochenlang an den Handgelenken hängen mussten oder mit Schlagstöcken geschlagen wurden. In der Zwischenzeit haben die Huthis Kindersoldaten eingesetzt und wahllos Minen gelegt.
Die Huthis haben zuvor vier weitere UN-Mitarbeiter festgenommen - zwei im Jahr 2021 und zwei weitere im Jahr 2023, die immer noch von der Miliz festgehalten werden. Die Menschenrechtsorganisation der Vereinten Nationen bezeichnete diese Festnahmen im Jahr 2023 als „zutiefst alarmierende Situation, die eine völlige Missachtung der Rechtsstaatlichkeit offenbart“.
Die Huthis werden vom Iran unterstützt. Sie gehören der schiitischen Minderheitssekte der Zaiditen an, die bis 1962 den Norden des Jemen 1.000 Jahre lang beherrschte.