Fall Amri: Geisel wendet sich mit Brief an Berlins Polizisten

Nach dem Aktenskandal im Fall Anis Amri soll es laut einem Bericht bei fünf Polizisten Durchsuchungen gegeben haben.

Der Vertuschungsskandal um den Weihnachtsmarkt-Attentäter Anis Amri wird wohl bald von einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss aufgearbeitet. Darauf haben sich die Vorsitzenden der Regierungsfraktionen SPD, Grüne und Linke am Montag geeinigt. Außerdem soll eine Task-Force die Aktenmanipulation bei der Berliner Kriminalpolizei ermitteln.

In einem Brief, der der Berliner Morgenpost vorliegt, wendet sich Innensenator Andreas Geisel (SPD) an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei, spricht ihnen sein Vertrauen und seine Wertschätzung aus. "Es darf keinen Generalverdacht in Richtung der Polizei Berlin geben, insbesondere auch nicht des Landeskriminalamts", schreibt der Innensenator.

"Vergehen in den Reihen der Polizei dürfen wir uns nicht erlauben", betont Geisel angesichts der Vorwürfe gegen einzelne Beamte. Die Strafanzeige wegen Strafvereitelung im Amt solle laut Geisel verhindern, dass die Leistungen all derer diskreditiert würden, "die einen wirklich guten Job in der Polizei machen". Auch für die Beamten unter Verdacht gelte die Unschuldsvermutung, beteuert Geisel. "Bevor nicht alle Hintergründe, Zusammenhänge und die Motivation des Handelns aufgeklärt sind, sollten wir uns mit vorschnellen Urteilen und dem Ruf nach Konsequenzen zurückhalten." Damit spielt Geisel auf Rücktrittsforderungen gegen Polizeipräsident Klaus Kandt und LKA-Chef Christian Steiof an.

Mehr zum Thema:

Fall Amri wird von Untersuchungsausschuss geprüft

Fall Amri: "Der gute Ruf der Polizei steht auf dem Spiel"

Lesen Sie hier weiter!