Berlin: Das doppelte Desaster des Michael Müller

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) gibt am 25.09.2017 im Roten Rathaus in Berlin nach den Treffen des Koalitionsausschusses Statements zum Volksentscheid über die Schließung des Flughafens Tegel ab. Foto: Maurizio Gambarini/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

Als das niederschmetternde Wahlergebnis für Martin Schulz und die Sozialdemokraten am Sonntagabend verkündet wird, hat sich Michael Müller hinter dem breiten Rücken von Willy Brandt postiert. 3,40 Meter ragt vor ihm die Bronzeskulptur im Atrium der Parteizentrale in Kreuzberg empor. Schutz kann der einstige große Vorsitzende aber keinem in der Sozialdemokratie bieten. Auch Müller nicht, dem Berliner SPD-Chef und Regierenden Bürgermeister. Die Landes-SPD ist bei der Bundestagswahl am Sonntag sogar noch hinter dem Ergebnis der Bundespartei zurückgeblieben.

Magere 17,9 Prozent fuhr sie ein, ihr bislang schlechtestes Ergebnis. Damit landete sie erstmals auf dem dritten Platz hinter der CDU und der Linken. Das klare Votum für die Offenhaltung des Flughafens Tegel setzt den Regierenden Bürgermeister und die Sozialdemokraten zusätzlich unter Druck.

Nach einem ohnehin schlechten Start könnte die rot-rot-grüne Koalition in den nächsten Monaten beim Krisenmanagement ins Schlingern geraten. Dass beim Volksentscheid die Mehrheit der Berliner gegen die Pläne des Senats stimmte, lässt sich nicht nur mit der Liebe zu Tegel erklären. Es kann auch als Klatsche für Rot-Rot-Grün gewertet werden. Umfragen zufolge sind die Berliner mit dem Regierenden Bürgermeister und der Senatsriege unzufrieden. Die durch das Bundestagswahlergebnis gestärkte Linke und auch die Grünen signalisierten am Montag zumindest, dass sie gemeinsam mit der angeschlagenen SPD die Herausforderung meistern wollen.

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