Berliner Polizei stellt Vehikel der "Marke Mad Max" sicher

Fahrzeug wurde aus dem Verkehr gezogen

Für einen kreativen Berliner Bastler war der Fahrspaß jäh vorbei, als die Polizei sein Vehikel der
Für einen kreativen Berliner Bastler war der Fahrspaß jäh vorbei, als die Polizei sein Vehikel der "Marke Mad Max" sicherstellte. (Symbolbild: Getty Images)

Es war ein Ungetüm von einem Fahrrad, auf das Polizisten am Montag in Berlin-Mitte stießen. Ein Fahrzeug, das in seinem dystopisch-retrofuturistischen Gepräge die Beamten an den Sci-Fi-Klassiker "Mad Max" erinnerte. Für den echten Straßenwüterich aber, einen 54-jährigen Mann, hatte die Wahnsinnsfahrt mit der Entdeckung seines sonderbaren Vehikels ein jähes Ende.

Denn die Beamten hatten an dem Dreirad mit Überdachung, Elektroantrieb und vielen weiteren technischen Gimmicks so manches auszusetzen, weshalb sie es kurzerhand "sicherstellten", wie Polizei Berlin auf dem Netzwerk X (vormals Twitter) schreibt. Zum einen erreiche das Fahrzeug dank seines Akkumotors "eine Spitzengeschwindigkeit" von 67 km/h. Zum anderen: So reich das Fahrzeug sonst an Details ist, so mangelhaft ist es andererseits, was seine Verkehrstauglichkeit angeht.

Was hatte die Polizei gegen das Fahrzeug auszusetzen?

Beispielsweise verfügte es weder über ein Kennzeichen, so die Berliner Polizei weiter, noch über einen Rückspiegel. Außerdem war es nicht versichert und hatte zu allem Überfluss "fragwürdige" Bremsen. Auch eine Fahrerlaubnis braucht man für so ein Fahrzeug, doch auch die konnte der Bastler offenbar nicht vorweisen. Und so geschah das, was schon erwähnt wurde: Das Vehikel der "Marke Mad Max" wurde aus dem Verkehr gezogen.

Das Durchgreifen der Polizei mag den Fahrspaß des Tüftlers ausgebremst haben, schmälert aber nicht dessen Kreativität noch sein handwerkliches Geschick. Der Ansicht waren auch viele Nutzer. "Aber 1+ für diese Kreativität wow!", schrieb jemand auf X. Ein Nutzer hat auf das Gefährt ein Lobgedicht verfasst. "Mit drei Rollen Panzerband/kommt man durch das ganze Land." Derb-Prosaisch dagegen dieser Kommentar: "Das ist mal ein geiles Ding."

Den "Bastler" zum "Holzmachen" schicken?

Ein Nutzer fühlte sich mit dieser Geschichte an ein eigenes Vergehen erinnert: "Vor mehr als 50 Jahren", schreibt er, "habe ich mit Freunden auch mal sowas gebaut. Damals natürlich nicht mit Elektroantrieb sondern mit einem 2-Takter aus einem Motorrad. Wir wurden auch erwischt und mussten zur Strafe 3 oder 4 Tage im Stadtwald beim Holzmachen helfen."

Holzmachen? Man stelle sich dieselbe Strafe für unseren kreativen Bastler vor. Er würde mit der Axt kurzerhand den "Stadtwald" in einen Märchenwald verwandeln.