Berliner Spaziergang: Sabine Werth sorgt für einen gedeckten Tisch für alle

Berlin. Wenn am Sonntag um 18 Uhr die Grüne Woche für die Besucher die Tore schließt, starten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berliner Tafel eine Sonderschicht. Die verspricht noch einmal reiche Ernte, sagt Sabine Werth: „15,5 Tonnen Obst, Gemüse und Fleisch haben wir im vergangenen Jahr auf der Messe bei den Ausstellern eingesammelt. Ich hoffe, dass es in diesem Jahr insgesamt wieder ähnlich viel wird.“

Sabine Werth hat die Berliner Tafel 1993 gegründet, ist Vorstandsvorsitzende des Vereins und hat diesen mittlerweile zu einem veritablen Sozialunternehmen ausgebaut: 35 Festangestellte, 2700 ehrenamtliche Mitarbeiter. 1000 Tonnen Lebensmittel werden jeden Monat eingesammelt, dafür stehen 24 Fahrzeuge samt zwei 7,5-Tonnen-Lkw bereit, der Jahresetat beträgt rund 1,6 Millionen Euro. Das alles, und detaillierter noch viel mehr, erzählt die studierte Sozialarbeiterin und – wie sie selbst von sich sagt – „Alt-Feministin“ während unseres Spaziergangs über den Friedhof der Matthäus-Gemeinde an der Schöneberger Großgörschenstraße.

Die Frauenrechte liegen Sabine Werth am Herzen

Da stellt sich zunächst einmal die Frage, warum sie ausgerechnet diesen Ort gewählt hat. Auch wenn er ein nicht ganz unbekannter ist. Die einst sehr wohlhabende, großbürgerliche Gemeinde des im Krieg weitgehend zerstörten südlichen Tiergartenviertels rund um das heutige Kulturforum mit der erhaltenen Matthäuskirche kaufte 1854 das Hanggrundstück beim Dorf Schöneberg als letzte Ruhestätte für ihre Verstorbenen.

Mit sein...

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