Berliner Wirtschaft: Ramona Pop: "Berlin ist ein wichtiger Standort für Siemens"

Die Stadt Berlin habe den Aufstieg des Siemens-Konzerns befördert, sagt Ramona Pop. Da sei der angekündigte Arbeitsplatzabbau besonders bitter

Berlin sei wegen seiner Kompetenzen in der Digitalisierung bundesweit die erste Adresse, wenn sich Unternehmen fit machen wollten für die digitale Industrie, sagt Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne). Um wegfallende Arbeitsplätze im Industriesektor zu kompensieren, müssten die Unternehmen dringend neue in den Zukunftsbranchen aufbauen. Davon sehe sie aber beim Unternehmen Siemens in Berlin zu wenig, betont Pop im Interview.

Siemens: Protest gegen Stellenabbau in Spandau

Frau Senatorin, Siemens will in Berlin 900 Jobs streichen und die Fertigung im Dynamowerk schließen. Gewerkschafter, Betriebsräte und Mitarbeiter wollen Widerstand leisten. Verstehen Sie diese Menschen?

Ramona Pop: Natürlich verstehe ich die Proteste. Ich selber werde am Montag bei der IG-Metall-Kundgebung sein und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort unterstützen. Berlin ist ein wichtiger Standort für Siemens, das Unternehmen ist bedeutend für Berlins Industrie. Da gibt man sich nicht so einfach geschlagen. Der Vorstand hat ja betont, dass das ein Diskussionsvorschlag sei und man sich die Zeit nimmt, darüber mit den Belegschaftsvertretern und mit der Politik zu reden. Dieser Prozess soll bis Herbst 2018 dauern. Wir stehen bereit und unterstützen den Arbeitsplatzerhalt für die Berliner Beschäftigten.

Siemens macht Rekordgewinn, droht gleichzeitig mit Entlassungen. Zweifeln Sie manchmal am Kapitalismus?

Das ist kein gutes Beispiel für die soziale Marktwirtschaft, wie wir sie in Deutschland kennen, Rekordgewi...

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