Besuch bei Lesern: 120 Jahre Morgenpost: Ein Frühstück mit Blattkritik

Morgenpost-Leser Stephan Baresel und Redakteur Andreas Abel auf dem Gelände des alten Gefängnisses

Berlin. Die Begrüßung von Morgenpost-Leser Stephan Baresel ist herzlich – wenn auch ungewöhnlich: „Willkommen im Knast“, sagt der 51-jährige Eventvermarkter, der den Wandel einer ehemaligen Lichterfelder Justizanstalt zu Kulturstätte und Hotel betreut. Im Rahmen der Jubiläumsaktionen „120 Jahre Berliner Morgenpost“ wurden zwölf exklusive Treffen mit Redakteurinnen und Redakteuren der Zeitung verlost. Baresel ist einer der Gewinner. Sein Gast an diesem Vormittag ist Andreas Abel, Chef des Landespolitik-Teams, und seit 32 Jahren bei der Zeitung. „Das gefällt mir“, sagt Baresel. „Sie sind ein echtes Urgestein.“

Das Gebäude soll später kulturell genutzt werden

Das 1906 fertiggestellte Gebäude an der Söhtstraße 7 ist momentan Baustelle. Nach einer Nutzung als Hostel und Veranstaltungsort soll im Süden Berlins im Anschluss an die Renovierung ein neuer Anziehungspunkt für Touristen, Gourmets und Kunstfreunde entstehen.

Baresel öffnet Türen mit Schlüsseln, so lang wie Männerhände, zeigt Andreas Abel (62) die Hausmeisterwohnung, wo Häftlinge Getränke kaufen konnten, einen offenen Safe in der Wand des Sekretärinnenzimmers, und sagt, dass in diesen Räumen schon Filmszenen mit George Clooney, Til Schweiger und Moritz Bleibtreu gedreht wurden. Auch die Vermarktung des Baus als Kulisse zählt zu seinen Aufgaben.

Während ein Handwerkerteam im Hof Material aus einer „Tatort“-Szene abbaut, packt Abel den mitgebrachten Delikatessenkorb aus. Schinken, kräftiger Käse, kerniges Brot. „Verstehe: Männerfrühstüc...

Lesen Sie hier weiter!