Better Life: Erbschaftsbetrug durch SMS – darauf sollte man achten

Wenn es um Geld geht, setzen Betrüger auf die Gutgläubigkeit ihrer Opfer. Mit raffinierten Argumenten versuchen sie Menschen in die Falle zu locken. Sicherheitsexperten warnen aktuell vor einer Masche per SMS.

Sicherheitsexperten warnen aktuell vor einer Masche per SMS. (Symbolbild: Getty)
Sicherheitsexperten warnen aktuell vor einer Masche per SMS. (Symbolbild: Getty)

Einen unerwarteten Geldsegen – wer hätte den nicht gerne? Und warum sollte man nicht selbst mal zu den Glücklichen gehören, die einen großen Gewinn absahnen, eine unerwartete Erbschaft machen oder einem wohlhabendem Gönner begegnen?

Solche Wünsche nutzen auch Betrüger für sich aus und verschicken seit langem massenhaft E-Mails, in denen sie den Empfängern das ganz große Geld versprechen. Etwa, weil angeblich ein wohlhabender Verwandter im Ausland verstorben ist oder ein unerwarteter Millionengewinn ausgezahlt werden soll.

Neu ist jedoch eine Masche per SMS, vor der die Website Watchlist Internet aktuell warnt. Demnach versuchen Betrüger gezielt Menschen wegen eines angeblichen Erbes anzuschreiben und den Erstkontakt über SMS herzustellen.

Webseiten und real existierende Personen als Beweis

Potenzielle Opfer erhalten eine SMS, in der sie mit ihrem Namen angesprochen und aufgefordert werden, für weitere Infos eine E-Mail an eine in der SMS genannte Adresse zu schreiben. Wer dem nachkommt, hat den ersten Schritt in die Falle der Kriminellen gemacht, wie das auf Sicherheit spezialisierte Portal erklärt: "Durch intensive Kommunikation wird Vertrauen geschaffen. Oft erstellen Kriminelle sogar Webseiten, um den Betrug zu beweisen oder missbrauchen Namen von existierenden Personen. Die Betrüger:innen wollen so möglichst professionell erscheinen."

Wer überweist, verliert sein Geld.

So bringen die Betrüger Menschen um ihr Geld

Ist das Vertrauen erst einmal gewonnen, geht es dann angeblich nur noch um die korrekte Abwicklung, um das Erbe auszahlen zu können. Da scheint es logisch, dass etwa Versicherungen oder Anwälte involviert sind, die Gebühren verlangen oder Spesen sowie Steuern anfallen können. Um die zu begleichen, sollen Erbende in Vorleistung treten.

"Die Kriminellen versprechen Ihnen, dass Sie das Geld zurückzubekommen. Doch wer überweist, verliert sein Geld. Womöglich verlangen die Kriminellen so lange, Geld bis die Opfer den Betrug bemerken. Erst dann sind die Betrüger:innen nicht mehr erreichbar und alles Geld ist verloren", so Watchlist Internet.

E-Mail, SMS & Co.: Wer auf den Betrug reinfällt, muss damit rechnen, dass sich das Geld in Luft auflöst. (Symbolbild: Getty)
E-Mail, SMS & Co.: Wer auf den Betrug reinfällt, muss damit rechnen, dass sich das Geld in Luft auflöst. (Symbolbild: Getty)

Die Sicherheitsexperten warnen davor, sich durch professionell wirkende Dokumente von den Betrügern einwickeln zu lassen. So würden etwa oft Ausweiskopien versendet, die Vertrauen aufbauen sollen. Doch dabei handele es sich um gestohlene Ausweise. Spätestens dann, wenn es zu Zahlungsaufforderungen kommt, sollten Betroffene den Kontakt abbrechen.

Europäisches Verbraucherzentrum warnt ebenfalls

Auch das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) warnt vor seriös wirkenden Briefen, Faxen, E-Mails, SMS und WhatsApp-Nachrichten, in denen es um angeblich große Erbschaften geht, für die vermeintliche Rechtsanwälte aus dem Ausland beauftragt wurden.

Hintergrund sei immer, Betroffene um ihr Geld zu bringen, das könne bis zum finanziellen Ruin führen. Laut EVZ stammen die betrügerischen Schreiben häufig aus den USA, Kanada, United Kingdom, Spanien oder Frankreich.

Infografik: Deutsche fürchten sich am meisten vor Datenmissbrauch | Statista
Infografik: Deutsche fürchten sich am meisten vor Datenmissbrauch | Statista

Die Kriminellen geben sich häufig als Mitarbeiter von real existierenden Anwaltskanzleien aus und verwenden in ihren Schreiben auch deren Logos und Stempel. Ein Beispiel dazu findet man hier.

"Wir raten zu äußerster Vorsicht bei solchen vermeintlichen Glücksbotschaften. Wenn etwas zu schön klingt, um wahr zu sein, ist es das meistens auch. Entsprechende Briefe, Faxe, E-Mails etc. sollten ignoriert und am besten sofort entsorgt werden. Man sollte auch nicht aus Neugierde versuchsweise Kontakt aufnehmen. Die Täter sind psychologisch geschult", warnt das EVZ.

Wer bereits reingefallen ist, sollte mit den entsprechenden Unterlagen zur Polizei gehen und Anzeige erstatten.

Weitere Tipps, um nicht auf Betrüger reinzufallen: