Better Life: Betrug bei Nachnahme-Sendungen – das sollte man beachten

Achtung, neue Betrugsmasche: Kriminelle lassen Pakete per Nachnahme zustellen. Wer zahlt, ist sein Geld los. Wie man sich richtig verhält, wenn der Zusteller klingelt – die Antworten gibt es hier.

Die Pakete der Betrüger werden von bekannten Postdienstleistern wie DHL zugestellt. (Bild: Getty Images)
Die Pakete der Betrüger werden von bekannten Postdienstleistern wie DHL zugestellt. (Bild: Getty Images)

Wenn es darum geht, Menschen abzuzocken und um ihr Geld zu bringen, sind Betrüger immer wieder sehr kreativ und finden ständig neue Möglichkeiten, um Opfer in die Falle zu locken.

Eine der neuesten Maschen dreht sich um den Empfang von Paketen, die regulär etwa per DHL oder andere bekannte Dienste zugestellt werden, wie Watchlist Internet berichtet.

Kriminelle suchen gezielt bestimmte Adressen

"Aktuell erreichen uns gehäuft Meldungen zu unerwarteten Paketzustellungen, welche bei der Annahme per Nachnahme zu bezahlen sind", so das auf Sicherheit spezialisierte Portal. Demnach suchen sich Kriminelle Adressen heraus, bei denen davon auszugehen ist, dass dort mehrere Personen wohnen oder arbeiten.

Dahin senden sie dann Pakete mit wertlosem Inhalt, die per Nachnahme zu bezahlen sind und hoffen darauf, dass sie von jemandem angenommen und bezahlt werden. "Besonders hoch sind die Erfolgsaussichten für die Kriminellen dann, wenn die eigentlichen Empfänger:innen nicht anwesend sind, sondern beispielsweise ein Familienmitglied oder Arbeitskolleg:innen der Post die Tür öffnen. Im Glauben der/dem eigentlichen Empfänger:in damit einen Gefallen zu tun, nehmen diese die Pakete häufig unüberlegt an und bezahlen den Nachnahmebetrag", so die Sicherheitsexperten.

Unterschiedliche Varianten der Betrugsmasche

Sie warnen ausdrücklich davor, nicht bestellte Sendungen anzunehmen, da Zahlungen per Nachnahme nicht zurückgeholt werden können. Nur Händler und Versender können versehentlich gezahlte Beträge erstatten.

Nicht nur bei Paketen: Betrugsmaschen gibt es viele, wie dieses Video zeigt:

Bislang sind bei Watchlist Internet verschiedene Varianten dieser Betrugsmasche bekannt. Entweder geben die Kriminellen als Absender Verwandte und Bekannte an, arbeiten mit Unternehmensnamen, die vertrauenswürdig erscheinen oder geben Scheinunternehmen wie etwa aktuell "Yigo Space LLC Limited" an.

So sollte man sich verhalten

Paketempfänger sollten grundsätzlich nur Sendungen annehmen, die sie auch bestellt haben. Wer Pakete für Verwandte, Mitbewohner oder Arbeitskollegen annehmen will, sollte vor der Bezahlung mit den Empfängern Rücksprache halten.

Da Rückbuchungen nur durch den Absender möglich sind, ist es im Betrugsfall nahezu aussichtslos, das Geld zurück zu erhalten. Watchlist Internet rät, bei einer Kontaktaufnahme keine weiteren Daten oder Ausweisdokumente an die Betrüger zu senden. Betroffenen bleibt nur, Anzeige bei der Polizei erstatten.

Was ist eigentlich Dropshipping - und was sollte man dabei beachten? Tipps dazu gibt's in diesem Instagram-Post:

So funktionieren Nachnahme-Sendungen

Werden Sendungen per Nachnahme verschickt, will der Absender sicherstellen, dass er das Geld für die Ware in jedem Fall erhält. Der Postdienstleister übernimmt dann für den Versender den Zahlungsvorgang und händigt Briefe oder Pakete nur dann an den Empfänger aus, wenn sie direkt bar oder per EC-Karte beim Zusteller bezahlt werden.

Interessante Hintergründe zu DHL gibt's im Video:

Trifft ein Zusteller an der Empfängeradresse niemanden an, gibt es entweder einen erneuten Zustellversuch oder die Sendung wird in einer Filiale hinterlegt.

Die Kosten der Nachnahme hängen vom jeweiligen Zustelldienst ab und werden meist von Verkäufern auf die Käufer umgelegt. Bei DHL etwa beträgt das Nachnahmeentgelt zusätzlich zum Paketpreis 8,99 Euro.