Better Life: So hilft die SHS-Regel der Polizei gegen Betrüger

Um schnell und unkompliziert Beute zu machen, lassen sich Kriminelle immer neue und perfidere Betrugsmaschen einfallen. Die ändern sich so oft, dass man sie unmöglich alle kennen kann. Doch die SHS-Regel der Polizei kann dabei helfen, Betrügern nicht auf den Leim zu gehen.

Betrüger lassen sich immer neue Maschen einfallen, um ihre Opfer am Telefon abzuzocken. (Symbolbild: Getty Images)
Betrüger lassen sich immer neue Maschen einfallen, um ihre Opfer am Telefon abzuzocken. (Symbolbild: Getty Images)

Es vergeht kaum ein Tag, an dem man nicht in irgendeiner Zeitung oder einem Nachrichtenportal von neuen Opfern lesen kann, die auf den Enkeltrick reingefallen sind. Zwar ist dieser Trick mittlerweile sehr bekannt, dennoch fallen weiterhin Menschen darauf herein. Und die Betrüger ruhen sich auch nicht aus, sondern lassen sich immer wieder neue Methoden einfallen, ihre Opfer um das wohlverdiente Geld zu bringen. Dabei gehen sie so raffiniert und ausgeklügelt zur Sache, dass selbst skeptische Menschen auf die Betrügereien hereinfallen.

Polizeilich erfasste Fälle von Cyberkriminalität in Deutschland von 2007 bis 2022. (Quelle: Bundeskriminalamt)
Polizeilich erfasste Fälle von Cyberkriminalität in Deutschland von 2007 bis 2022. (Quelle: Bundeskriminalamt)

Doch es gibt eine Möglichkeit, es den Gaunern möglichst schwer zu machen, fette Beute mit ihren Telefonmaschen zu generieren. Die sogenannte SHS-Regel der polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes kann dabei helfen, Betrüger zu erkennen, ganz egal wie neu und perfide ihre Methode auch sein mag.

Schutz vor Betrügern: So funktioniert die SHS-Regel

Die SHS-Regel soll nicht nur einen selbst, sondern auch potentielle andere Opfer davor schützen, auf Betrüger reinzufallen. Sie läuft in folgenden drei Schritten ab.

STOPPEN: Oftmals versuchen Betrüger ihre Opfer unter Druck zu setzen, um diese zu verunsichern und zu einem schnellen und unüberlegten Handeln zu zwingen. Darum gilt es als ersten Schritt, die Situation zu stoppen. Vom Anrufer nicht überrumpeln lassen und keine vorschnelle Entscheidung zu treffen. Lassen Sie sich nicht verunsichern, selbst wenn der Gegenüber persönliche Daten und Detail über Sie kennt. Keine seriöse Firma würde einen möglichen Neukunden unter Druck setzen und zu schnellen Entscheidungen drängen.

HINTERFRAGEN: Im zweiten Schritt ist es hilfreich, sich in die andere Person zu versetzen, also einen Perspektivwechsel zu vollziehen. Stellen Sie sich selbst die Fragen, aus welcher Motivation heraus der Gegenüber so handelt. Wenn ein Angebot zu gut klingt um wahr zu sein und dann auch noch mit Nachdruck darauf hingewiesen wird, möglicherweise mit dem Hinweis darauf, dass das Angebot zeitlich limitiert ist, dann könnte möglicherweise ein Betrugsversuch dahinter stecken. Halten Sie auch Rücksprache mit Familie und Freunden und tauschen Sie sich mit anderen Personen aus.

SCHÜTZEN: Der dritte Schritt betrifft nicht einen direkt, sondern andere Personen. Haben die ersten beiden Schritte dabei geholfen, einen Betrüger uns seine Methode zu entlarven, dann sollte sie diese Information weitergeben. Entweder an die Polizei und/oder an den Betreiber der Internet-Plattform, auf der der Betrugsversuch stattfand. Damit helfen Sie dabei, es den Betrügern schwerer zu machen, weitere Opfer zu finden.

Neue Online-Betrugsmasche: Vorsicht vor "Pig Butchering"

Es herrscht bei vielen Menschen noch der Irrglaube, dass das Melden von Betrugsversuchen bei der Polizei nichts ausrichten kann, aber das ist falsch. Eine einzelne Meldung wird wahrscheinlich nicht dazu führen, die Betrüger dingfest zu machen, doch wenn keiner die Betrügereien meldet, tappt die Polizei im Dunkeln und können nichts dagegen ausrichten. Daher gilt: Je mehr Opfer sich melden, desto eher bekommt die Polizei ein Gefühl dafür, wie groß das Problem ist und wie man dagegen vorgehen kann.

Wichtig auch: Wirklich jeder kann Opfer von Betrügern werden, dies ist kein Grund sich dafür zu schämen und den Betrug zu verschweigen. So helfen Sie den Gaunern nur, weitere Personen zu schaden.

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