Bill Cosby: Sein verzweifelter Kampf um Schadensbegrenzung

Hat Bill Cosby die nächste Niederlage vor Gericht vor Augen? In letzter Instanz wendet er sich wegen einer Verleumdungsklage an den Supreme Court.

Schuldig der sexuellen Nötigung in allen Anklagepunkten - das Urteil des Gerichts im Fall Bill Cosby (80) Ende April sorgte für einen Paukenschlag in der "Me Too"-Debatte. Schließlich ist Cosby damit der erste verurteilte Star im Zuge der Bewegung. Während das Strafmaß in diesem Schuldspruch noch extra verhandelt wird, scheint sich der gefallene Star in Person seiner Anwälte um einen juristischen Nebenkriegsschauplatz zu kümmern. Konkret geht es darin um eine Verleumdungsklage, die das ehemalige Model Janice Dickinson erhoben hat. Das berichtet die US-Seite "Deadline".

So habe Cosby den Supreme Court eingeschalten, also das oberste Gericht der Vereinigten Staaten, um den Fall zu überprüfen. Dickinson hatte gegen den ehemaligen TV-Star geklagt, nachdem sie sich von ihm und seinen Anwälten als Lügnerin gebrandmarkt fühlte. Ihre Aussage gegen Cosby sei eine "unverschämte, diffamierende Lüge", hatte Cosby-Anwalt Marty Singer laut der Seite in einem Brief verkündet. Meinungsfreiheit, nennt das die Seite des verurteilten Schauspielers, Verleumdung die Gegenseite von Dickinson. Ein Gericht in Kalifornien hat demnach Letzterer zugestimmt.

Dickinson war im Prozess, in dem es um Cosbys sexuellen Missbrauch der damaligen Uni-Mitarbeiterin Andrea Constand ging, als Zeugin geladen. Im Gegensatz zu diesem Fall von 2004, für den Cosby schuldig gesprochen wurde, ist ihr Vorwurf an dem Komiker jedoch verjährt. Sie ist eine von über 50 Frauen, die angegeben haben, durch den Star sexuell missbraucht worden zu sein.

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