Blasphemie-Vorwurf: Irische Katholiken fordern Verbot von "Benedetta"

"Benedetta" erzählt die wahre Geschichte einer lesbischen Nonne im 17. Jahrhundert, der Kinostart des Erotik-Dramas in Großbritannien und Irland ruft nun Katholiken auf den Plan. (Bild: Capelight)
"Benedetta" erzählt die wahre Geschichte einer lesbischen Nonne im 17. Jahrhundert, der Kinostart des Erotik-Dramas in Großbritannien und Irland ruft nun Katholiken auf den Plan. (Bild: Capelight)

"Benedetta" erzählt die wahre Geschichte einer lesbischen Nonne im 17. Jahrhundert, der Kinostart des Erotik-Dramas in Großbritannien und Irland ruft nun Katholiken auf den Plan.

In Deutschland lief der Film bereits Anfang Dezember in den Kinos, ohne größere Schlagzeilen zu machen: "Benedetta" basiert auf wahren Begebenheiten und erzählt von der italienischen Nonne Benedetta Carlini (1590-1661), die eine Beziehung zu einer ihrer Mitschwestern hatte. Regisseur Paul Verhoeven ("Basic Instinct") inszenierte die Geschichte in einer für ihn gewohnt reißerischen Art und Weise und sparte nicht mit teils expliziten Sexszenen. Am Karfreitag startet der Film nun in Großbritannien und Irland und bringt katholische Aktivisten auf die Barrikaden.

"Der Film ist ein Betrug und nichts weiter als ein schamloser Angriff auf den katholischen Glauben", sagte ein Sprecher der "Irish Society for Christian Civilisation" der Tageszeitung "Belfast Telegraph". Man habe eine Petition gestartet, um den Start des Films zu verhindern. Dass jener gerade am Karfreitag in die irischen Kinos käme, sei eine "geplante Beleidigung" von Christen.

Verhoeven: "Benedetta" ist nicht blasphemisch

Die Petition, die sich direkt an die Produzenten und den Verleih des Filmes wendet, kritisiert weiterhin, dass "Benedetta" zahlreiche "blasphemische" Szenen enthalte, unter anderem werde ein "Marienstatue als Sexspielzeug benutzt". Generell sei der Film einfach nur "voyeuristisch" und "lesbische Nonnen-Pornografie".

Bereits letztes Jahr hatte Verhoeven seinen Film gegen die Kritik an den Sexszenen verteidigt: "Ich verstehe wirklich nicht, wie man blasphemisch sein kann bei etwas, das tatsächlich passiert ist", erklärte der Regisseur bei einer Pressekonferenz in Cannes. "Man kann die Geschichte nicht ändern, man kann Dinge, die passiert sind, nicht ändern und der Film basiert auf Dingen, die passiert sind. Deshalb denke ich, dass der Vorwurf der Blasphemie in diesem Fall einfach nur Unsinn ist."