Alltägliche Gesundheitsrisiken in den eigenen vier Wänden

Glücklicherweise sind wir in unserem Land nur sehr wenigen unvermeidbaren Gefahren ausgesetzt: Die Luft in den Städten ist gut, die Kriminalitätsrate relativ niedrig und bis auf einige Skandale kann man sich auf die Lebensmittel-Qualität verlassen. Nur selten denken wir daher darüber nach, ob das private Alltagsleben Auswirkung auf unsere Gesundheit hat. Doch Vorsicht: Gerade in den eigenen vier Wänden gibt es Dinge, die nachweislich ungesund sind und wiederum andere, die harmloser sind, als erwartet. Wo lauern wirkliche Gesundheitsgefahren im Haushalt? Yahoo! hat die Antworten:

I. Der stinkende Spüllappen: Ungesund oder einfach nur eklig?

Wer mit der Hand spült, sollte dies bald nach der Mahlzeit tun. Je länger das verschmutzte Geschirr im Spülbecken vor sich hindümpelt, desto mehr Krankheitserreger siedeln sich auf ihm an und werden dann auch auf den Küchenschwamm übertragen.

Küchenschwämme sind deswegen häufig wahre Keimherde. Hygienexperten empfehlen sogar, dass man für Arbeitsfläche und Geschirr nicht denselben Schwamm verwenden soll. Essensreste und die feuchte Umgebung machen es Bakterien nämlich sehr einfach, sich auf den Schwämmen anzusiedeln. Dass die Keime dann auf Geschirr und Hände übertragen werden und uns krank machen können, erklärt sich von selbst.

Fazit: Ungesund, weil unerwartet schmutzig! In Küchenschwämmen lauern Hygiene-Katastrophen, die krank machen können.

II. Die Mikrowelle: Praktisch oder gefährlicher Strahlungsherd?

In den meisten deutschen Haushalten steht heutzutage eine Mikrowelle – das ist verständlich, denn mit dem Mikrowellenherd kann man schnell Wasser heiß machen oder ein Gericht erwärmen.

Viele Menschen zweifeln jedoch an der Harmlosigkeit der Mikrowelle im Haushalt. Sie glauben, dass hier Strahlen austreten und unseren Körper schädigen.

Die Wissenschaft gibt Entwarnung: Glücklicherweise gibt es keinen nachprüfbaren Beweis, dass handelsübliche und einwandfreie Mikrowellen-Geräte eine schädliche Wirkung auf Menschen haben. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz ist in 30 Zentimetern Entfernung zur Mikrowelle nur noch etwa fünf Prozent der Mikrowellenintensität vorhanden. Ein Handy am Kopf hat eine deutlich höhere Strahlenintensität!

Fazit: Es gibt keine gesundheitlich bedenklichen Wirkungen von Mikrowellen-Herden im Haushalt.

III. Schimmel Pilze im Essen: Echte Gefahr oder übertriebene Angst?

Sichtbare und unsichtbare Schimmelpilze in Nahrungsmitteln sind sehr ungesund und sollten niemals verzehrt werden – es sei denn, sie gehören wie bei manchen Käsesorten zum guten Geschmack. Der Grund: Zahlreiche Gifte aus verschimmelter Nahrung sind eine ernsthafte Gefahr für Leber und Nieren.

Häufig bilden Schimmelpilze ein Gift mit dem Namen „Aflatoxin“, die unserer Leber schweren Schaden zufügen können. „Aflatoxin“ wirkt außerdem bereits in geringer Menge stark krebserregend.

Fazit: Verschimmelte Lebensmittel immer vollständig wegwerfen und besonders Nüsse und Gewürze trocken lagern.

IV. Bettmilben: Lästige Mitbewohner oder potentielle Gesundheitsgefahr?

Nicht nur wir schätzen ein warmes Bett. Auch für unzählige Bakterien und Hausstaubmilben ist die Matratze ein perfekter Aufenthaltsort und Nährboden. Schließlich sind die Hautschuppen, die wir im Bett verlieren, ideales Nahrungsmittel für Milben und Co.

Nicht jeder Mensch entwickelt Symptome wie juckende Augen oder eine laufende Nase, wenn er zu den Milben in die Federn hüpft. Für diejenigen, die allergisch auf die Milben und ihre Ausscheidungen reagieren, ist die Allergie jedoch nicht ungefährlich. Der Grund: Unbehandelt entwickeln viele Hausstaub-Allergiker nach einiger Zeit ohne Behandlung chronisches Asthma!

Fazit: Bettmilben führen bei Allergikern nicht nur zu lästigen Symptomen, sondern können auf Dauer zu Asthma führen.

V. Gebratenes Essen: Knusprig-lecker oder Acrylamid-Belastung?

Fakt ist: Je stärker kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Kartoffeln beim Backen, Frittieren oder Braten gebräunt werden, desto mehr „Acrylamid“ enthalten sie. Besonders bei starker, trockener Hitze bildet sich der gefürchtete Stoff. An der schädigenden Wirkung von Acrylamid auf unseren Körper bestehen mittlerweile keine Zweifel mehr: Acrylamid verändert das Erbgut und kann Krebs auslösen! Besser dünsten oder Kochen, denn hier kann Acrylamid erst gar nicht entstehen.

Fazit: Acrylamid entsteht bei Braten in zu stark erhitzten Lebensmitteln und ist krebserregend. Es gilt die Faustregel: Vergolden statt verkohlen! Je weniger gebräunt die Lebensmittel werden, desto weniger Acrylamid entsteht.

VI. Zahnpasta mit Fluorid: Kariesschutz oder Chemie-Keule?

Viele Menschen stehen dem Fluorid in Zahnpasta skeptisch gegenüber. Eigentlich soll der Stoff vor Karies schützen, doch es ranken sich viele Gerüchte um den Zusatzstoff in der Zahnpasta.

Wie so oft bestimmt auch beim Fluorid die Dosis, ob der Stoff unserer Gesundheit schadet. Nimmt der Körper zuviel Fluorid auf, kommt es laut Bundesinstitut für Risikobewertung zu einer sogenannten „Fluorose“, die hierzulande jedoch kaum vorkommt. Bei der Fluorose finden sich auf den Zähnen bräunlich-gelben Flecken.

Bei jahrzehntelanger hoher Fluoridaufnahme kann es außerdem zu einer „Knochenfluorose“ kommen und bei extremen Dosen sogar zu Nierenschäden.

Um eine Knochenfluorose zu entwickeln müsste man jedoch 10-25 mg Fluoride pro Tag über mindestens 10 Jahre einnehmen. Diese Werte können durch die normalen Fluoridquellen (Wasser, Speisesalz, Tabletten) nicht erreicht werden.

Fazit: Eine Fluorid-Überdosis ist kaum möglich. Zu Fluorid-Überdosierungen kommt es nur dann, wenn man tubenweise Zahnpasta schlucken oder Unmengen an fluoridiertem Speisesalz essen würde. Die Fluoridmenge in Zahnpasta ist gesundheitlich unbedenklich und kann sogar vor Karies schützen.